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Kleine Wintergedichte für eine gesegnete, fröhliche Weihnachtszeit

by Götz A. Primke

Bergscout Challenge Kanzelwand Kleinwalsertal DasHöchste
Gans vom Grill zur Weihnachtszeit? Der Schnee ist geschmolzen, keine weiße Weihnacht in diesem Jahr. Letzte Woche noch versank Deutschland im Schnee, heute, am 24. Dezember 2012, strahlt München unter weiß-blauem Himmel bei 20°C. Vor zwei Tagen war ich noch skifahren an der Kanzelwand im Kleinwalsertal, heute ist die gesamte weiße Pracht verschwunden, an manchen Orten droht leider schon das Hochwasser. Die Gestade der Isar locken, wer will da nicht die Gans oder Ente statt in den Ofen auf den Grill werfen? Wintergrillen ist so noch eine Spur abgefahrener. Da greife ich doch gerne wieder eine kleine „Tradition“ auf. In den Anfangsjahren von Le Gourmand – Das Geniesser-Magazin habe ich schon Weihnachtsgeschichten gebracht.

Immer wieder herzergreifend finde ich die Weihnachtsgeschichte von der kleinen Virginia. „Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann!“ habe ich daher gleich doppelt gebracht: im Dezember 2007 und im Dezember 2008. Ebenfalls im Dezember 2008 veröffentlichte ich hier die bayerische Weihnachtsgeschichte: „I hätts‘ scho einilassn“. Angesichts des fehlenden Winterzaubers greife ich heute auf zwei kurze Wintergedichte zurück. Le Gourmand – Das Geniesser-Magazin wünscht Euch eine gesegnete, fröhliche Weihnachtszeit im Kreis Eurer Lieben!

Stille Winterstraße – von Joachim Ringelnatz

Es heben sich vernebelt braun
Die Berge aus dem klaren Weiß,
Und aus dem Weiß ragt braun ein Zaun,
Steht eine Stange wie ein Steiß.
Ein Rabe fliegt, so schwarz und scharf,
Wie ihn kein Maler malen darf,
Wenn er’s nicht etwa kann.
Ich stapse einsam durch den Schnee.
Vielleicht steht links im Busch ein Reh
Und denkt: Dort geht ein Mann.

Ruf zum Sport – von Joachim Ringelnatz

Auf, ihr steifen und verdorrten
Leute aus Büros,
Reißt euch mal zum Wintersporten
Von den Öfen los.

Bleiches Volk an Wirtshaustischen,
Stellt die Gläser fort.
Widme dich dem freien, frischen,
Frohen Wintersport.

Denn er führt ins lodenfreie
Gletscherfexlertum
Und bedeckt uns nach der Reihe
All mit Schnee und Ruhm.

Doch nicht nur der Sport im Winter,
Jeder Sport ist plus,
Und mit etwas Geist dahinter
Wird er zum Genuß.

Sport macht Schwache selbstbewußter,
Dicke dunn, und macht
Dünne hinterher robuster,
Gleichsam über Nacht.

Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine,
Kürzt die öde Zeit,
Und er schützt uns durch Vereine
Vor der Einsamkeit.

Nimmt den Lungen die verbrauchte
Luft, gibt Appetit;
Was uns wieder ins verrauchte
Treue Wirtshaus zieht.

Wo man dann die sporttrainierten
Muskeln trotzig hebt
Und fortan in Illustrierten
Blättern weiterlebt.

(Q: Joachim Ringelnatz: Gedichte – Gedichte)

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