Home Wein, Bier & mehrBeverages Tour Grosses Gewächs 2013: Ein Plädoyer für deutsches Winzerhandwerk

Tour Grosses Gewächs 2013: Ein Plädoyer für deutsches Winzerhandwerk

by Hanka Paetow

Tour Großes Gewächs 2013
Wie entwickeln sich Deutschlands Rieslinge? Pünktlich zum Jahresbeginn begaben sich Deutsche Winzer auf die große Roadshow quer durch die Republik. Im Gepäck: die besten Weine von Mosel, Nahe aus der Pfalz und Rheinhessen. Ziel der „Tour Grosses Gewächs 2013“ des Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) ist es, Experten die Gelegenheit zwischen Hamburg, Berlin, Köln und München zu bieten, besonders das Entwicklungspotential der besten, trockenen Weißweine des Jahrgangs 2011 zu beurteilen. Am 04. Februar 2013 hielt der Wanderzirkus des VDP mit seinen „Ersten Lagen“ – erkennbar an der VDP Klassifizierung mit der Traube und der unterstrichen 1 auf der Kapsel – im „The Charles Rocco Forte“ in München. Für Le Gourmand – Das Geniesser-Magazin hielt Hanka Paetow die Nase ins Glas und benetzte dezent ihren Gaumen.

Tour Großes Gewächs 2013
Ein spannender Termin und die Erwartungen waren hoch. Schließlich hatten diese Weine bereits zur Vorpremiere im August 2012 in Wiesbaden positiv überrascht. Weich, rund, samtig und fruchtig in den Aromen präsentierten sich dort die edlen Tropfen den Experten aus dem In- und Ausland. Nun ein halbes Jahr später unterstrichen die 2011er ihre hohe Komplexität. Die gleichen Weine spielten überraschend ihre Säure und Mineralität in den Vordergrund. Ein Grund für diese Veränderung: Trotz Frost, Hagel, früh einsetzender Fäulnis oder Gärproblemen sei der Herbst 2011 versöhnlich gewesen, berichteten die Topwinzer. Diese Abwechslung widerspiegle auch der Wein. Erfreulich.

Das Vielschichtige dieses Jahrgangs verleiht ihm ein langes Leben – vorausgesetzt man lässt es ihm. Ebenfalls erfreute mich: Botrytis-Fehler waren so gut wie keine auszumachen. Was sich in München auf den Flaschen zeigte, strahlte und überraschte durchweg positiv. Also drängten sich berechtigt Gastronomen, Weinhändler und Weinexperten um die Tische der Prädikatswinzer, schlürften und diskutierten einhellig mit großem Vergnügen. So tauschten wir lebhaft unsere Eindrücke u.a. mit Nicola von Noble Wein, Florian Küblbeck von Captain Cork, Johannes Bucej sowie einigen Sommeliers bekannter Münchner Häuser aus.

Besonders schön: Die Lagen- und Rebencharakteristik ist bei den deutschen Rieslingen GG kaum noch zu überbieten. Dass das auch auf ein stabiles Preis-Niveau bei durchschnittlich 20 bis 25 Euro pro Flasche ab Keller durchschlägt, ist nur gerechtfertigt. So viel Qualität bedarf kontinuierlich fleißiger Arbeit im Weinberg und am Fass, und die sollte jeder bereit sein zu honorieren.

Print Friendly, PDF & Email

Related Articles

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.