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Online-Journalismus: Die Do’s and Don’ts des Reisebloggens…

by Götz A. Primke

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Sieben Jahre Le Gourmand – Das Geniesser-Magazin. Genauer gesagt: ein halbes Jahr mehr. Bisher haben wir uns damit zurück gehalten, Artikel über das Bloggen zu schreiben. Wir fragten uns häufig, ob diese Nabelschau Euch, unsere Leser, eigentlich wirklich interessiert? Auf der anderen Seite sind es genau die „Wie blogge ich richtig“-Artikel, die bei anderen Blogs erscheinen, die die die meisten Klickzahlen und Kommentare erhalten. Weil Blogger andere Blogger kommentieren? Weil alles unter Seinesgleichen bleibt? Tritt der Sinn eines Reiseblogs, eines Online-Magazins über Reisen, nicht in den Hintergrund?

In der GEO Saison habe ich bisher auch noch keinen Artikel von Wolf Schneider über guten Journalismus gelesen. Wobei ich sowohl die GEO Saison als auch Wolf Schneider sehr gern lese. Gut gebrüllt, Löwe! Doch mit unseren sieben, ja: bald schon acht Jahren Erfahrung am Reisebloggen, am Foodbloggen, am Kochbloggen dachten wir, dass es an der Zeit ist, Euch über unsere Arbeit, unsere Berufung zu berichten. Was macht das Bloggen aus? Was ist das Interessante am Online-Journalismus? Was sind die Do’s and Don’ts eines Reisebloggers? Manches davon gilt für das Bloggen im Allgemeinen, manches für den Journalismus im Allgemeinen. Bei anderen Punkten bin ich mir ziemlich sicher, dass Ihr oder andere Kollegen ganz anders darüber denken. Wir möchten Euch nur ein paar Anhaltspunkte und Erfahrungswerte unserer Arbeit der letzten acht Jahre wissen lassen und Neueinsteigern ein paar Tipps und Anregungen mitgeben, bevor sie in das Blogabenteuer einsteigen. Und zur Bereicherung der drögen Materie gibt es ein paar wunderschöne Fotos von mir.

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Contents

Blick über den Tellerrand: Die Do’s and Don’ts des Bloggens

Online-Journalismus: Schaffe Mehrwert – schaffe Stammleser!

Dies ist eigentlich so klar wie Kloßbrühe: Biete Deinen Lesern wertvollen, inhaltsreichen Lesestoff. Erzähle von faszinierenden Destinationen, außergewöhnlichen Hotels, faszinierenden Restaurants, teile mit Deinen Lesern Deine eigenen qualitativ hochwertigen Kochrezepte und erzähle von spannenden, packenden Geschichten, die Deinen Leser mitnehmen. Dann kommen die Leser auch wieder und werden zu Stammlesern. Ein Dozent der US-Hoteluni Cornell hat mir im Rahmen eines Hotelmarketing-Seminars mal gesagt: „Make your clients apostels!“ Reiseblogs, Foodblogs und alle anderen Blogs wachsen exponentiell. Die tägliche Kneipe, in der Du Dein Bier trinkst, Dein tägliches Mittagessen isst, interessieren keinen. Es sei denn, Du bist (verhinderter?) Sternekoch und lässt Deinen Lesern das Wasser im Mund zusammenfliessen.

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Das tägliche Essen will auch keiner bei Facebook, Twitter, Pinterest oder Instagram sehen. Frage Dich also jeden Tag selbst, was Du an Wertvollem, an Interessantem mitzuteilen hast und lass es dann Deine Leserschaft wissen.
Du warst in einer tollen Destination, bei einem genialen Koch, hast den absoluten kreativen Einfall selbst gehabt, wie Du etwas kochst – hast dann aber keine eigenen Fotos gemacht, keinen Film gedreht, keine Notizen? Dann hast Du Deine Hausaufgaben nicht gemacht. Mach uns nicht den Mund wässrig mit reinem Text. So wie etwa diese Bleiwüste hier – Reiseblogs, Foodblogs, Kochblogs leben von Bildern. Deine Erfahrungen sind es wert mit anderen geteilt zu werden, also tu es!

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Online-Journalismus: Blog outfit – Dress code!

Nicht nur der Name Deines Blogs und damit natürlich auch der Domain, sondern auch Layout und Design hinterlassen den allerersten Eindruck bei Deinem Leser. Du hast nur diese wenigen Sekunden, die der Internetsurfer entscheidet, ob er jetzt liest – oder weiterklickt. Es muss dabei nicht immer superkomplex, hochkompliziert sein. Einfacher, guter, qualitativer Inhalt. Oft entscheidet der User auf den ersten Blick – und liest nicht einmal die Überschrift zu Ende. Deine Artikel also werden erst dann gelesen, wenn der erste Eindruck überzeugt hat. Und dann muss auch noch die Überschrift in den Artikel ziehen. Es hängt von Deinen eigenen Fähigkeiten ab, wie Dein Blog aussieht. Bist Du gut im Webdesign und in der Technik, dann kannst Du es Dir selbst stricken. Es gibt viele gute kostenlose Layout-Vorlagen, wie etwa für Wordpress. Willst Du etwas individuelles, dann musst Du schon ein paar Euro investieren, wenn Du technisch nicht so fit bist. HTML, CSS, PHP, MySQL und vieles mehr sind Fremdworte für Dich? Du willst aber etwas ultra-cooles haben, was nur Du hast? Dann investiere Dein Geld bei den richtigen Leuten. Le Gourmand – Das Geniesser-Magazin hat sich zum fünften Blog-Geburtstag ein neues Design gegönnt. Das Layout hat die Typografin und Grafikdesignerin Pauline Altmann exklusiv nur für unser Online-Magazin geschaffen. Seitdem hat diese Seite diesen wunderschönen Touch von Bistro-Schiefertafel wie in Frankreich. Die Jungs von der jungen Berliner IT-Firma asdf-systems haben dann dieses geniale Design programmiert. Die wichtigsten Grundsätze für ein gutes Layout: Egal wie die letzten Trends im Webdesign sind, je klarer, einfacher, übersichtlicher, reiner das Layout ist, umso länger wirst Du und werden auch Deine Leser daran Freunde haben.

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Usability:


Wenn Du ein schönes Design gefunden hast und es auch gut programmiert ist, dann betrachte es möglichst genau auf allen möglichen Browsern. Der Internet Explorer von Microsoft ist nicht Standard! Vergleiche Deinen Auftritt möglichst noch mit Firefox, Safari, Google Chrome und eventuell sogar noch mit Opera. Ausserdem sollte Dein Layout auch auf allen möglichen mobilen Endgeräten gut lesbar sein. Schau es Dir also auf iPhone, iPad und anderen Smartphones und Tabletts an. Teste, ob die Programmierung zu 100 Prozent mit den üblichen CSS und XHTML-Standards übereinstimmt.

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Technologie & Werkzeuge – Lass sie für Dich arbeiten!


Das Internet verändert sich permanent. Und so auch die Werkzeuge und Technologien, die das Social Web ausmachen. Achte auf die Trends, aber renne nicht blind jeder Sau hinterher, die durch das Dorf getrieben wird.
Hier ein paar grundlegende Gedanken:

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Sichere Dir Deine Domain: DEINE Domain.


Bist Du etwa nur mit dem Vorspiel glücklich? Den Hauptgang verspeist ein Fremder? Eine Domain wie etwa meinreiseblogbei.blogspot.com ist nicht wirklich das, was Du anstreben solltest. Ok, wenn es Dir reicht, dann soll es das sein. Das kostet wenigstens kein Geld, Du musst Dich nicht viel um Sicherheit und Technik kümmern, das SEO-Ranking ist relativ gut, da Blogspot/Blogger zu Google gehört. Aber wenn Du Dich entscheidest, ein ernsthafter Blogger zu sein, wenn Du von Deinen Gesprächspartnern ernst genommen werden willst, dann musst Du auch erwachsen sein und nicht mehr mit Kindergarten-Spielzeug hantieren. Eine eigene Domain ist Teil Deiner Visitenkarte. Dein Blog gehört ab jetzt zu Deinem Leben, zu Deiner Persönlichkeit – und selbst wenn es nur für einen kurzen Lebensabschnitt sein sollte. Starter Webhosting Packages bekommst Du schon für wenig Geld an jeder Ecke. Und je nachdem wie viel, wie gut und wie ernsthaft Du jetzt bloggst, kannst Du jederzeit umfangreichere Pakete dazu buchen.

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Die Blogplattform Deiner Wahl


Bevorzugst Du lieber WordPress, Typo3, Joomla, blogger.com oder eine andere Blog-Plattform? Überlege, was Du dafür brauchst: Wie oft willst Du einen Artikel posten? Welchen Inhalt bzw. Content willst Du anbieten? Willst Du Artikel schreiben, Podcasts veröffentlichen oder gar ein Video-Podcast bzw. Videoblag betreiben? Welche Funktionalitäten brauchst Du dafür? Vergleiche die verschiedenen Blog-Plattformen unter dem Aspekt, was Du alles für Anforderungen hast. Keine Angst, für die meisten musst Du kein Programmierer sein, musst Du nicht Informatik etc. studiert haben. Doch hilft es oft genug ungemein, wenn Du wenigstens ein gewisses Verständnis für die unterschiedlichen Web-Technologien hast. Das hilft oft sehr gut bei der Fehlersuche. Deine Wahl wird also beeinflusst von Deinen Kenntnissen über HTML, PHP, CSS etc. und Deinem Willen, Deiner Neugier in die Tiefen dieser Computersprachen hineinzutauchen. So kannst Du Dein Blog permanent selbst optimieren. Oder Du solltest jemanden kennen, der es für Dich erledigt…

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Der Geek Faktor:


Einige hippe oder trendige Features sind ja ganz lustig und kurzzeitig angesagt, doch sind sie nicht sehr nutzer- und anwenderfreundlich. Andere Features setzt die Community auf Deinem Blog voraus. Suche und RSS-Feed Features beispielsweise. Wobei einige bestimmt denken, dass ein RSS-Feed total veraltet ist. Doch ist meines Erachtens so ein RSS-Feed sehr praktisch, um das Blog mit so manchen Blog-Datenbanken, Blog-Charts etc. zu synchronisieren. Wir empfehlen hier ganz klar Feedburner, u.a. auch weil es eine Tochter von Google ist. Das macht vieles einfacher.

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Das Rad neu erfinden:


Alle Ressourcen sind überall verfügbar, es ist so ziemlich alles schon mal von irgendwem irgendwo entwickelt worden. Du musst also nicht das Rad neu erfinden. Wenn Du WordPress nutzt, dann steht Dir eine schier unüberschaubare Menge an Plugins zur Verfügung. Wenn Du Dein eigenes Plugin entwickelst, dann ist es nicht einfach nur ein feiner Zug von Dir, wenn Du Dein Wissen mit der Community teilst, sondern Du gewinnst schlagartig an Beliebtheit und Traffic hinzu.

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Deine Blog Identität – Dein Blog-Ausweis!


Sei anders: Täglich gibt es neue Reiseblogs, Foodblogs, Modeblogs, Lifestyle-Blogs… Es ist also wichtig, dass Du Deine eigene Blog-Identität schaffst. Schwimm nicht mit der Menge mit, sei einzigartig. Das ist leichter gesagt als getan. Doch hast Du unwahrscheinlich viele Möglichkeiten Dich zu unterscheiden. Fische Dir eine außergewöhnliche, interessante Nische heraus, sei offensichtlich kreativ oder amüsiere Deine Leser mit Deinem witzigen, spannenden, interessanten Schreibstil. Und vergiss nie den Spaß am Schreiben.

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Sei Du selbst:


Zu allererst sei Du selbst. Zeige Persönlichkeit, Charakter und entwickle Deinen eigenen Stil. Schaffe Vertrauen! Warum geniesst Du es mit Deinen echten Freunden im richtigen Leben zusammen zu sein? Weil sie Dich so nehmen, wie Du bist, eine wunderbare Mischung aus Deinen Eigenschaften. Du bist glaubwürdig. Gib Deinen Lesern die Möglichkeit einen Blick hinter die Person, die das Blog betreibt, zu werfen. Erlaube ihnen sich mit Dir zu verbinden, sei es über die Blogroll, via Twitter, Facebook, Google+, Instagram, Pinterest oder wo auch immer. Stelle Dich selbst vor auf der „About“- bzw. der „Über mich“-Seite, schreibe etwas über Dich, Dein Leben und warum Du jetzt hier bloggst und was Dich zum Experten für Dein Blogthema werden lässt. Der Mensch ist neugierig. Wenn ein Blog nichts über den Autor verrät und die Leser keine „About“-Seite finden, dann bist Du nicht erreichbar, Du bleibst anonym. Die Leser kommen dann nicht zurück. Wenn Du hingegen lieber anonym bleiben möchtest, dann solltest Du Dich fragen, ob ein öffentliches Blog die richtige Wahl für Dich ist. Als Ausnahme würden wir hier nur gelten lassen, wenn Du in Deinem Blog über Dinge schreiben möchtest, mit denen Du Dein Gut und Leben aufs Spiel setzen würdest. Doch in unserem kleinen Kosmos von Reise-, Koch-, Foodblogs gehört es zum guten Ton sich zu präsentieren.

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Posts: Dein tägliches Geschäft!


Posts sind Deine Veröffentlichungs-Einheit, Deine Publizitäts-Währung, sie sind das Fleisch Deines Blogs, sie geben Dir Leben. Nutze die Vielfalt journalistischer Methoden. Verabschiede Dich von den Schulaufsätzen: „Zuerst haben wir dies gemacht, dann haben wir das gemacht, dann sind wir dorthin gefahren und haben jenes gesehen…“ Sei wie der Weiße Hai auf dem Foto oben und suche immer die nächste Story, eine kleine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden. Sei immer auf der Jagd! Artikel können einfach nur kleine Meldungen sein, Nachrichten mit Neuigkeits-Charakter oder Reportagen und Features oder aber die hohe Kunst mit Interviews und Glossen. Nutze diese Möglichkeiten und spiele damit herum. Für Reisen bieten sich gerade Reportagen oder Features immer an. Kochrezepte sind deutlich einfacher zu schreiben, Kommentare, Anekdoten und Glossen sprühen vor Witz oder gar Zorn – doch bedenke, dass Humor im Internet oft falsch verstanden wird. Hotel- und Restaurant-Kritiken sollten den Tatsachen entsprechen, bedenke, dass Du Dich hier ggf. juristisch angreifbar machen könntest. Ein Verriss sollte möglichst nicht angreifbar sein. Anleitungen im Stil „Wie mache ich xxx am besten?“ oder Listen wie „Die 10 besten xxx…“ sind sehr beliebt, da sie absolute Traffic-Treiber sind. Sei kreativ, finde Deinen Stil und schreibe über das was Dir Spaß macht so wie Du es selbst gern von anderen lesen möchtest.

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Fokus:


Behalte Deinen Fokus im Auge. Wie der Delfin den Thunfischschwarm. Widme Dein Blog einem bestimmten Thema und bleib dabei. Hin und wieder mal abzuschweifen: ok, geschenkt – aber Du könntest dadurch Leser vertreiben, insbesondere wenn Du permanent die Schwerpunkte innerhalb Deines Blogs wechselst. Der Delfin liebt es auch im Wasser zu spielen – und geht dann wieder auf Fischjagd. Dann eröffne lieber ein weiteres Blog, in dem Du Dich dem anderen Thema, das Dir auch auf den Nägeln brennt, widmest.

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Inhalt – Content:


Vermeide sinnlosen Content, das Internet ist schon voll von Schwachsinn, den keiner braucht. Setze nicht auf Massenproduktion. Stell Qualität vor Quantität. Auch ein Wal bewegt sich verhältnismässig langsam und schwerfällig – doch weiss er genau, wo es zu welchem Zeitpunkt das beste Plankton gibt. Ein richtig gut geschriebener Artikel pro Woche ist deutlich besser als ein paar runtergeschmierte Fetzen pro Tag, die nicht wirklich auf den Punkt kommen. Zeit ist Geld, Zeit ist kostbar und Du solltest Deine Leser nicht langweilen und deren Zeit verschwenden. Dies trifft auch auf Deine gewählten Themen zu: Folge nicht jedem Trend, laufe nicht jeder Sau hinterher, die durch das Dorf getrieben wird. Eine Pressemitteilung ist kein Blog-Artikel, sondern kann nur eine von vielen Grundlagen bilden. Es gibt schon genug Nachrichtenportale, News-Webseiten Online-Tageszeitungen, die einfach nur 1:1 die Pressemitteilungen ins Netz stellen, um möglichst viel Content zu produzieren. Unternehmen nutzen dafür heutzutage ihren Social Media Newsroom, um alle ihre Informationen und Kontaktmöglichkeiten an einem Ort zentral darzustellen. Das ist keine journalistische oder Blog-Meisterleistung. Wenn schon 99 Blogger etwas geschrieben haben zu einem Thema, dann musst Du das nicht auch noch tun. Wenn ein grosser Reiseanbieter zu einer Katalogpräsentation in ein fernes Land einlädt, dann mag das für Dich zwar ein cooler Event sein. Aber die Katalogpräsentation interessiert einzig und allein die Branche – und natürlich den Veranstalter. Nutze die Möglichkeiten vor Ort und sei individuell unterwegs. Gehe in das Hinterland, frage die Leute aus, schreib etwas über deren Leben, deren Kultur und schaffe so Deinen eigenen Content.

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Regelmässigkeit:


Schreibe regelmäßig. Finde langsam und sorgfältig heraus, in welcher Frequenz Du am besten Deine Artikel postest. So wie sich die Walmutter hier um ihr Albino-Walbaby kümmert. Wie lange brauchst Du für die Recherche? Wie lange brauchst Du für das Schreiben? Welche minimale und maximale Länge sollte Dein Artikel haben? Wann werden Deine Posts am meisten gelesen? Wann solltest Du sie am besten veröffentlichen? Oft ist weniger besser als mehr. Und dann bleib dabei. Neue Blogs bzw. vielmehr deren Blogger machen oft den Fehler täglich zu posten bis sie selbst ausgebrannt sind oder von der ganzen Arbeit erdrückt sind und sich selbst nicht mehr mögen – und posten dann nur noch zweimal pro Monat. Dadurch verlierst Du Leser, denn wenn sie auf Dein Blog zurück kommen und feststellen, dass sich dort in den letzten Tagen, Wochen, Monaten nichts getan hat, verlieren sie das Interesse an Dir. Es gibt zwar keine Begrenzung nach oben oder unten, es gibt nur die Sorge um die Qualität Deiner Inhalte und Deiner Artikel. Wahrscheinlich wirst Du feststellen, dass ein Post pro Woche Dir genug Arbeit macht und Dich auf Dauer gut genug auf Trab und bei Laune hält – und somit Dein Blog am Leben bleibt.

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Überschriften:


Achte auf Deine Überschriften. Sie machen neugierig. So wie diese Robbe aus dem Wasser herausspitzt. Sie spielen nicht nur eine sehr wichtige Rolle bei den Suchmaschinen. Sie sind letztlich und vor allem der Türöffner zu Deinem Artikel. Sie entscheiden, ob der User zum Leser wird – oder weiterklickt. Bedenke dabei u.a. auch Deine RSS-Abonnenten. Überschriften sind dazu da, Neugier zu wecken und den Leser anzuregen, den gesamten Artikel zu lesen. Philosophische oder gar akademische Überschriften mögen zwar funktionieren, doch bedenke, dass Deine Leser nicht schnell genug auf den Punkt kommen, worum es Dir eigentlich geht. Schaffe Spannung, schaffe Neugier und doch gleichzeitig sage glasklar, um was es geht. Bei Rezepten nenne eindeutig den Namen des Gerichtes, bei Reisereportagen kannst Du etwas mehr Prosa reinbringen.

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Nachhaltigkeit:


Behalte immer im Hinterkopf, dass alles, was Du im Internet machst, nicht nur von Deinen Freunden gesehen und gelesen werden kann. Jedes Wort, jedes Foto, jedes Video können potentiell von unendlich vielen Lesern konsumiert werden. Das können auch Deine künftigen oder jetzigen Kollegen oder auch Vorgesetzte sein. Sobald die Seite von den Suchmaschinen und Caches indiziert ist, reicht es nicht, das Blog im Ernstfall nur zu löschen. Die Seite ist gespeichert und Du bist dafür voll verantwortlich. Es ist also sehr ratsam, wenn Du bei kritischen Artikeln einfach noch mal eine Nacht drüber schläfst. Du schreibst einen Restaurant- oder Hotel-Verriss? Gib Dir und Deinem Artikel nochmal 24 Stunden Zeit bevor Du ihn veröffentlichst. Du schreibst nachts und eine Flasche Rotwein begleitet Dich dabei? Lies den Artikel am nächsten Morgen lieber nochmal und nochmal und überlege, ob es das wirklich ist, was Du publizieren möchtest und checke vor allem die Rechtschreibung… Lass Dich niemals von einem ersten Ärger treiben. Insbesondere negative Artikel können starke Auswirkungen haben. Sei es, dass Deinetwegen ein Laden Umsatz- und Gewinnverluste erleidet, Du also die Existenz eines Menschen riskierst – oder sei es weil Du plötzlich Schreiben von Anwälten erhälst mit Abmahnungen und Unterlassungserklärungen. Was immer Du tust, bedenke das mögliche Ende. Also schreibe immer mit einer gebotenen Vorsicht und guten Portion Rationalität.

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Kommentare – Sag es!


Kommentare sind fantastisch. Findest Du etwas toll, niedlich, phantastisch – wie etwa dies neugeborene Schildkröten-Baby – oder möchtest Du etwas kritisieren: Hinterlasse einen Kommentar. Sie sind ein wunderbarer Weg mit anderen Bloggern zu kommunizieren, Diskussionen anzuregen und Erfahrungen auszutauschen. Gerade in Zeiten von Facebook bedenke, dass ein Kommentar unter einem Blog-Artikel viel mehr Wert ist als der Facebook-Kommentar. Wir benutzen hier seit einiger Zeit das Wordpress-Plugin von Disqus. Um da einen Kommentar zu hinterlassen, muss man sich zuerst richtig anmelden, sei es über einen eigenen Disqus-Account, über Google oder über Facebook. Das ist nicht unumstritten, nicht jeder möchte sich erst anmelden. Doch gleichzeitig hält dies Plugin eine Menge Spam fern.

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Hinterlasse Kommentare:


Dein Kommentar auf einem fremden Blog ist so wie Du Dich im richtigen Leben einem Fremden gegenüber vorstellst. Und abgesehen davon, dass Du Deine Gedanken, Deine Meinung dort ausdrückst, ist es auch ein Weg, wie andere Dein Blog auffinden können. Ein paar einfache Regeln: Schreibe verständlich, vermeide Rechtschreibfehler, sei höflich. Lies zuerst den gesamten Post richtig bevor Du etwas kommentierst, um Fragen zu vermeiden, die bereits beantwortet sind. Vermeide Ultrakurzkommentare wie etwa: „tolle Bilder“, fantastischer Artikel“ oder simple Fragen, die Du bereits mit etwas Google-Hilfe beantworten könntest. Bewirb nicht Dein Blog in Deinem Kommentartext, normalerweise wird Dein Name automatisch mit Deinem Blognamen verbunden, daher brauchst Du nicht noch extra eine URL in den Kommentar zu schreiben. Wenn die Kommentarfunktion keine langen Links erlaubt, Du aber zu einem bestimmten Artikel von Dir verweisen möchtest, dann nutze TinyURL oder bit.ly, um Deinen Link zu verkürzen. Der Dienst bit.ly hat dabei den Vorteil, dass Du die von Dir generierten Links bewerten kannst. Und betreibe niemals Werbung in Kommentaren.

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Beantworte Kommentare:


So ergeht es wohl jedem mal: Am Anfang des Blog-Lebens beantwortest Du jeden einzelnen Kommentar gleich sofort nachdem er eingetrudelt ist. Und Du hältst damit die Kommentar-Quote schön hoch. Aber irgendwann kommt der Punkt, dass Dir das nicht mehr gelingt. Vor allem, wenn Du noch einen anderen regulären Job hast und es für Dich ein Leben außerhalb des Blogs gibt. Erinnere Dich, Du hast das Blog als Spaß, als Hobby gestartet. Es sollte Dir keine Last werden. Versuche einen für Dich angenehmen Weg zu finden. Beispielsweise beantwortest Du erstmal alle Kommentare bevor Du Dich an den nächsten Artikel setzt. Behalte dabei den Fokus auf das für Dich Wesentliche – so wie diese Echte Karettschildkröte.

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Spam Kommentare:


Sobald Dein Blog online ist erhälst Du Spam-Kommentare. Mit Sicherheit mehr als diese Elefantenherde im Elefanten-Waisenhaus auf Sri Lanka. Es gibt viele verschiedene Filter und Systeme, viele Plugins und oder Moderations-Warteschlangen. Versuche die für Dich Beste zu finden. Wir sind hier mit der Kombination von Akismet und Disqus sehr zufrieden und haben somit fast keine nervigen Spams mehr, die bis zu uns durchkommen. Auch Kommentare, die nichts mit dem eigentlichen Post zu tun haben, unter dem sie stehen, dafür aber einen Link zu einer Unternehmenswebseite beinhalten, werden Dich „beglücken“. Unser Tipp: Als Spam markieren und löschen. In Lichtgeschwindigkeit. Ohne Diskussion.

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Beleidigende Kommentare:


Lege Dir eine dicke Haut zu. Es gibt überhaupt keinen Grund in dieser Welt gemeine, unhöfliche, verletzende Kommentare zu hinterlassen. Es ist Dein Blog – Du legst die Regeln fest. Einige Trolle leben nur dadurch – füttere sie nicht. Würdest Du beleidigende Besucher bei Dir daheim begrüssen wollen? Nein. Also: Lösche diese Kommentare, die nicht dem Stil Deines Blogs entsprechen, sie sind keinen zweiten Gedanken wert. Es ist Dein Blog: Du bestimmst selbst fallweise, ob Du Demokrat oder Diktator sein willst. Denn bedenke, dass Du auch rechtlich dafür verantwortlich bist.

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Fotos – Bitte lächeln!


Digitale Fotos und natürlich auch Filme bringen Bilder, Bewegung, Farbe in Dein Blog, in unser tägliches Leben. Nimm möglichst immer Deine Kamera mit. Wenn Dir die Spiegelreflexkamera zu schwer oder auch zu teuer sein sollte, dann tut es auch eine kleine Systemkamera. Oder auch das iPhone bzw. Smartphone. Hauptsache: Fotos. Gute Fotos. Tolle Fotos. Denke in Bildern und schreibe Deine Geschichten anhand der Bilder. Deine Bilder kannst Du entweder auf Deinem eigenen Server hosten. Doch wenn Du Speicherplatz sparen möchtest, dann kannst Du die Fotos beispielsweise bei Flickr einstellen, Deine Videos bei Youtube.

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Food Fotos:


Ein gutes Bild sagt mehr als tausend Worte. Wenn Du gut mit Deiner Kamera umgehen kannst, dann kannst Du uns mit Deinen Bildern den Mund wässrig machen. Deine Leser werden schon wegen der Fotos immer wieder gern zu Deinem Blog zurück kommen. Auch wenn hochwertige Food-Fotografie trickreich und mitunter kompliziert ist, manche Food Blogger schaffen es mit einfachen Mitteln und einfacher Komposition hervorragende Ergebnisse zu produzieren. Manche Reiseblogger wiederum machen Lust auf die Destination, von der sie gerade berichten.

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Doch spare auch nicht mit Fotos, die die harte und mitunter grausame Realität deutlich darstellen. Denn auch Tierquälerei braucht Fotos, braucht Dokumentation. Das Leben ist schließlich kein Ponyhof.

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Restaurant Fotos:


Nerve nicht Deine Mitesser und Tischnachbarn. Sei so diskret wie möglich. Möglichst kein Blitz! Denn Blitzen verursacht einen hässlichen Schlagschatten auf den Bildern und irritiert und blendet andere Gäste im Restaurant. Und respektiere die Gepflogenheiten des Restaurants. Überlege, in was für einem Restaurant Du bist und ob es jetzt besonders gut kommt, wenn Du erst umständlich Dein Essen fotografieren musst und es dabei kalt wird. Hier hilft heutzutage das iPhone: ein schneller Griff dahin, schnell fokussiert und abgedrückt ohne sich lange zu verkünsteln. Das stört am wenigsten. Und bitte nicht jedes Essen, das Du zu Dir nimmst.

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Menschen auf Fotos:


Verschiedene Länder, verschiedene Menschen, verschiedene Kulturen, verschiedene Gesetze. Sei immer auf der sicheren Seite und frage lieber nach, ob Du jemanden fotografieren darfst. Insbesondere, wenn derjenige auf Deinem Blog erscheinen soll. Und wenn Du Kinder fotografierst, dann solltest Du diese Bilder möglichst nicht veröffentlichen. Und wenn doch, dann solltest Du möglichst schriftliche Einverständniserklärungen der Eltern haben. Insbesondere in Deutschland bist Du damit auf der sicheren Seite.

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Rezepte – Füttere mich!


Food Blogs machen es so verdammt einfach herausragende Rezepte von köstlichen Kostbarkeiten rund um den Globus zu finden. Hast Du jemals Stunden in der Küche verbracht, hast geschwitzt, wie Du dies verdammt superlecker aussehende Rezept aus dem Kochbuch richtig nachkochen kannst und bist dann an den mangelhaften Erklärungen gescheitert? Ich hasse es, es ist eine Verschwendung von Zeit, Zutaten und Leidenschaft. Wir wollen das unseren Lesern nicht antun. Sei also so präzise und genau wie möglich bei Deinen Rezepturen, bei Deinen Erklärungen, bei Deinen Zutaten. Erwähne alles, was Du gemacht hast und solltest Du über professionelle Kochbegriffe verfügen, dann sei so lieb und erkläre sie Deinen Lesern. Nicht jeder weiss, was es bedeutet, etwas zur Rose abzuziehen. Jedes kleine bisschen, das Deinen Lesern dabei hilft, das Essen ebenso genial lecker hinzubekommen wie Du, verschafft Dir neue Stammleser. Wenn Du ein Rezept aus einem Kochbuch oder von einem anderen Foodblogger entnimmst, dann verweise darauf, setze einen Link zum Blog – oder auch auf Deinen Affiliate-Link bei Amazon. Kopiere niemals ein Rezept eins zu eins aus einem Kochbuch – es sei denn, Du hast die Erlaubnis des Verlages oder Du schreibst eine Rezension über das Kochbuch so wie wir es hier immer wieder gern darstellen.

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Copyrights – Copycats sind nicht lustig!


Inspiration ist das eine. Ein Plagiat das andere. Zugegeben, wir befinden uns in einer Art Grauzone. Insbesondere wenn jemand die Frechheit besitzt, Deinen eigenen Content als seinen zu verkaufen. Also setze lieber gleich sofort Dein Copyright unter Deine Arbeit. Doch bedenke, dass ein Urheberrecht zumeist nur Code, Bilder, Audio und Text schützt – doch viel zu selten auch das Layout. Doch schützt es den Code, der dazu führt, wie Dein Blog aussieht. Viele Blogger und Leser haben ein hervorragendes Gedächtnis und werden den eigentlichen Eigentümer sehr schnell informieren. Solltest Du also ein Foto, einen Podcast-Beitrag oder ein Seitenlayout von einem anderen Blog kopieren wollen, so frage am besten immer den ursprünglichen Eigentümer. Wenn er lieb ist, dann wird er es Dir gestatten – mit einem sauberen Ursprungslink zu seiner Seite. Respektiere die Arbeit, die andere in ihr Blog stecken und kopiere es nicht einfach! Und wenn Du herausfindest, wo ich diesen Artikel gefunden und übertragen habe, dann kannst Du Dich ja auch auf die Suche nach dem Credit machen, den ich hier im Artikel verstecke.

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Links – Gruppen-Kuscheln!


Wenn Blogs eine Währungseinheit hätten, dann würde sie Links heissen. Links sind das stärkste Werkzeug in der Bloggerwelt. Also gehe vorsichtig mit Deinen Verlinkungen um. Vernetze Dich, verlinke Dich mit Freunden, mit ähnlichen Blogs, mit Gleichgesinnten und mit denen über die Du schreibst. Wenn keiner auf Dich verlinkt, dann bleibst Du unsichtbar. Wenn Du keine Links erhälst, dann ignoriert Dich Google. Wenn Du Artikel schreibst über ein Hotel, ein Restaurant, eine Destination, die Dich eingeladen hat und Du setzt keine Links zu den Partnern – dann wirst Du nicht oft eingeladen werden.

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Blogrolls:


Eine Zusammenfassung Deiner Lieblingslinks. Deine Lesezeichen auf Deinem Blog. Surfe durch das Netz, finde unter den adäquaten Stichpunkten die Blogs und Blogger-Kollegen, die Dir am besten gefallen. Und fasse sie in Deiner Blogroll zusammen. Die Blogrolls wurden früher sehr gern auf der Homepage in einer Seitenspalte untergebracht. Doch da Google dies zunehmend ignorierte und bei vielen Blogs diese Blogrolls so dermassen ausser Kontrolle gerieten, dass sie wie Linkfarmen aussehen, hat sich das etwas geändert. Moderne Layouts sind auch weg von dem 3-spaltigen Auftritt mit grossen Blogrolls. Es ist heute viel angenehmer eine eigene fixe Unterseite zu erstellen mit den diversen Links. Diese Seite lässt sich dann auch viel schöner unterteilen. Es gibt keine Ausrede keine Blogroll zu haben, denke immer dran, dass Du ja auch in der Blogroll anderer Blogs aufgenommen werden möchtest. Sonst findet Dich keiner. Also: Gruppenkuscheln!

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Links zu Posts / Trackbacks:


Trackbacks (die Blogplattform Deiner Wahl weiss wie das geht) und Links innerhalb Deiner Posts zu anderen relevanten Artikeln sind das Fleisch, das die Blogwelt verbindet. Sie helfen relevante Themen und Artikel zu finden und stärken Netzwerke befreundeter Blogger. Wenn ein anderes Blog auf einen Artikel von Dir verlinkt und Dir somit eine große Anzahl an Lesern beschert, dann sei froh und dankbar. Warum aber tust Du nicht dasselbe für andere Blogger? Verlinkungen sind der einfachste Weg sich aktiv zu beteiligen und ein Teil der Blogger-Community zu werden. Warte nicht darauf, dass andere damit anfangen, sei doch selbst der Erste! Es ist außerdem auch ein sehr guter Weg entdeckt zu werden, da Dein Blog plötzlich in den anderen Blog-Statistiken auftauchen wird. Diese Blogger werden mit Sicherheit Dein Blog anschauen. Teile also Deine Liebe über Links.

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Gegenseitige Verlinkungen:


Frage niemals nach einem Link-Austausch! E-Mails, die wir mit diesem Ansinnen bekommen, klingen alle so nach dem Kindergarten-Motto: „Wenn Du mir das gibst, dann bekommst Du jenes.“ Sei selbst der Erste, der den Abschlag macht. Wenn Du für Deine Arbeit anerkannt sein willst, dann schreibe qualitativ hochwertige Artikel, hinterlasse qualitativ hochwertige Kommentare in anderen Blogs und verlinke von Dir zu denen. Dies steigert die Möglichkeiten ungemein, dass die anderen Blogger von sich aus auf Dich verlinken werden. Aber verlange niemals von jemand anderem, dass er auf Dich verlinken soll. Das ist schlichtweg kontraproduktiv.

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Zugriffe erhöhen – Hier entlang bitte!


Misch Dich unter das Volk! Verstecke Dich nicht hinter Deinem Blog und hoffe darauf, dass irgendwer Dich bemerken wird. Es wird nicht passieren – oder erst sehr spät. Sei selbst pro-aktiv. Nimm teil an Barcamps, an Blogger-Treffen, tritt in Diskussionen und Konversationen mit anderen Blogs und hinterlass wertvolle Kommentare. Aber übertreibe es nicht. Denn Du willst ja nicht zur Kommentarschlampe verkommen.

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Eigenwerbung:


Wenn sich ein Blogger selbst viel zu ernst nimmt und permanent Eigenwerbung für und auf seinem Blog betreibt, dann vertreibt er seine Leser. Soziale Plattformen wie etwa Facebook, Twitter, Instagram und so manche News- und Blog-Aggregatoren helfen ganz gut das eigene Blog zu bewerben. Auch wenn es etwas narzisstisch ist, das eigene Blog bzw. Deine Artikel zu bewerben, so solltest Du dennoch diese netten kleinen Buttons unter Deinen Artikeln mit anbieten, die es Deinen Lesern ermöglichen, den Artikel auf anderen Plattformen zu teilen. So unterstützt Du Dein organisches Wachstum. Große Blog-Verzeichnisse hingegen sind ziemlich sinnlos. Und bedenke dabei, dass sich das Rad der Zeit im Social Web sehr schnell dreht. Vor wenigen Jahren wären noch delicious, Technorati und StumbleUpon die Wahl gewesen. Tempi passati!

Rosenheimer Land Rosenheim Aug 2008_0043
SEO:


Search Engine Optimization = Suchmaschinen Optimierung = optimiere Deinen Inhalt so, dass er in Suchmaschinen sehr gut sehr schnell gefunden wird und oben steht. Dir läuft ein Promi über den Weg, ein TV-Star – und sei er nur aus einer Soap wie „Rosenheim-Cops„, wie hier Alexander Duda aka „Polizeidirektor Gert Achtziger“? Schiesse Deine Fotos, schreibe Deinen Artikel so, dass er schnell von Google & Co gefunden wird. Dies erreichst Du, indem Du die richtigen Schlüsselwörter an den richtigen Stellen hast. Diese Keywords sollten also in den Überschriften stehen oder auch einfach nur fett markiert sein, damit die Suchmaschinen-Algorhythmen Deine Texte finden. Doch auch Google wird immer feiner. Es ist also wesentlich sinnvoller gute Artikel zu schreiben und dadurch gute Links zu gewinnen als permanent alles nur auf die Keywords auszurichten. Richtig gute Artikel haben die richtigen Keywords automatisch an den richtigen Stellen.

SriLanka_6_Buddha_2010_005

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Blog Statistiken:


Sei immer informiert darüber, was auf Deinem Blog passiert, wieviele Leute gerade auf welchen Content zugreifen. Aber werde nicht süchtig danach. Werde nicht abhängig von den ganzen Zahlen und Daten. Nimm sie als Gewürz, als Anregung, welche Themen besser laufen, welche nicht so. Blog-Rankings und Statistiken gibt es viele – soviel wie hier Wasser die Mühle herunterrauscht. Es ist immer ziemlich schwierig nur aus einer Statistik die richtigen Analysen zu ziehen. Und es ist schwierig, Dich mit anderen Bloggern zu vergleichen. Nimm immer mehrere Analyse-Tools zu Hilfe, allen voran die verschiedenen Werkzeuge von Google wie etwa Google Analytics und Google Webmastertools aber auch Alexa von Amazon, doch eben auch kleinere wie bloggerei.de und blogcounter.de. Und den Schmarrn, den eBuzzing bzw. jetzt Teads mit seiner willkürlichen und rein aufmerksamkeitsgetriebenen Ranking verfolgt, möchte ich nicht weiter kommentieren. Natürlich gibt es auch superprofessionelle Helfer wie etwa searchmetrics, doch die kosten eben etwas. Es ist immer super zu wissen, woher Deine Leser eigentlich kommen und welche Artikel sie am meisten lesen – aber traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast: alle Tools haben Meßfehler. Wenn es also mal nicht so gut läuft, dann nimm es mit der Ruhe eines Buddhas.

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Allianz Arena - FC Bayern Event Arena
Werbung – Zahltag!


Im Prinzip: Unabhängig vom Idealismus, den Du in Dein Blog einbringst, wirst Du feststellen, dass ein Blog auch Kosten bedeutet. Versteckte Kosten oder ganz offene Kosten. Dies kann sein, dass Du Geld dafür bezahlst, wenn Du ein Produkt haben möchtest. Die Zutaten zu Deinem Essen, das Du jetzt kochen, fotografieren und beschreiben möchtest, kosten Dich Geld. Die Reise, die Du machen möchtest, kostet Geld. Dein Equipment wie Computer, Kamera und auch der Server kosten Dich Geld. Und all‘ die Zeit und die Mühe, der Schweiss, die Arbeit, die Du investierst… warum sollte es nicht auch belohnt werden? Hier könnte ein kleiner Flattr-Button am Ende des Artikels helfen. Doch die wenigsten Leser wissen bisher etwas mit Flattr anzufangen. Paypal ist deutlich bekannter, also kannst Du auch einen Paypal-Spenden-Button einbauen. Doch auch darauf solltest Du nicht zuviel hoffen. Aber es schadet nicht, diese beiden Elemente einzubauen. Wenn Dir, dem Leser, also dieser Text gefällt, dann freue ich mich über eine kleine Zahlung über Flattr oder Paypal mit einem Betrag, den Dir dieser Artikel oder das Online-Magazin Le Gourmand wert ist. Ganz lieben Dank im voraus!!!

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Werbung:


Verfalle nicht dem Fehler den einzigen Zweck Deines Schreibens dem schnöden Mammon zu unterwerfen. Wenn sich Dein Fokus vom Ausleben Deiner Leidenschaft hin zum Geldverdienen verändert, dann vertreibst Du Deine Leser. Nenne Anzeigen das, was sie sind: Anzeigen. Banner-Werbung ist das auffälligste und üblichste, das kennen wir alle. Zerschiesse Dein Layout nicht mit blinkenden, blitzenden, aufpoppenden Anzeigen. Noch schlimmer: Anzeigen innerhalb der Posts. Wir setzen immer maximal eine Google-Anzeige in einen Post rein. Das ist schon genug. Lieber eine kleine subtile Platzierung, unauffällig doch deutlich klar gekennzeichnet. Schau Dir erfolgreiche Blogger an, die über ihre Blogs und mit Werbung Geld verdienen. Behalte dabei immer Deine Blog-Integrität. Natürlich kannst Du mit Sex, Porno, Casinos, Gambling, Spielkonsolen viel Geld verdienen – doch frage Dich, wofür Dein Blog steht. Geld ist nicht alles – und letztlich ist alles von Deiner eigenen Entscheidung abhängig.

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Kommunikation mit Lesern, Presse und Öffentlichkeitsarbeit:


Du wirst Emails bekommen. Viele Emails. Sehr viele Emails. Nein: sehr sehr viele Emails und noch mehr. Arbeite in Deinem Email-Programm mit Filtern und Ordnern, vor allem von regelmässig Dir schreibenden Partnern. Manche Leute werden Dich nach einem Link-Austausch anfragen, andere möchten Dir Dinge zum Testen und Ausprobieren zusenden, andere fragen nach Reise- oder Rezepttipps und wiederum andere sind einfach nur mehr als überflüssig… Die allermeisten Anfragen sind immer höflich – aber Du wirst überrascht sein, wie hartnäckig so mancher Pseudo-SEO-Fritze sein kann. Dann kommt noch eine und noch eine Mail mit einer Nachfrage… Zeitweilig beantworten wir dann auch mal wirklich ernsthaft diese Anfragen, senden die Mediadaten zu und teilen unsere Preise für BannerAds und Advertorials mit – und selten genug melden sich diese Agenturen dann zurück. Denn deren Ansinnen ist es vor allem für (fast) kein Geld einen teuren Link zu erhalten. Eigentlich purer Spam. Auf der anderen Seite aber ist es sehr wichtig für Dich, wenn Du Dich auf Barcamps, Events, Messen, Ausstellungen, Konferenzen blicken lässt, mit den Kollegen von der anderen Seite des Schreibtisches – etwas anderes sind nämlich die PR-Berater nicht – redest und Dir Freunde, gute Bekannte machst und immer ein fairer Partner für sie bist.

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Interviews:


Sei Dir nicht zu schade oder gar zu scheu, Interviews zu geben. Sie sind eine tolle Möglichkeit Deine Seite zu promoten und zusätzliche Leser zu gewinnen. Viel zu selten besteht die Möglichkeit sich selbst und seine Seite so zu promoten. Also nutze sie.

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Produktproben:


Widersprechen Produktbesprechungen den ethischen und moralischen Ansprüchen des Bloggens? Nein, denn ist ist nicht verboten, Geschenke anzunehmen, sie zu testen und darüber zu schreiben. Das wichtigste Gebot ist die Transparenz. Sei offen und ehrlich zu der Firma, die Dir gerne etwas Gutes tun möchte, und sei genauso offen und ehrlich zu Deinen Lesern. Versprich keine positive Besprechung im Austausch für einen Probe-Exemplar. Teile Deinen Lesern mit, dass Du ein Produkt besprichst, dass Du geschenkt bekommen hast. Sei offen und ehrlich und sei auch offen kritisch. Positive, konstruktive Kritik ist immer gut – aber sei niemals beleidigend oder verletzend. Und wenn Du eine Produktbesprechung für Geld machst, dann nenne es, was es ist: Werbung, Advertorial, Sponsored Content. Aber es ist keine unabhängige Produktbesprechung mehr.

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Öffentlichkeitsarbeit / Public Relations:


Blogger Relations ist für viele PR-Agenturen und Abteilungen noch immer #neuland. Blogger werden noch allzu oft kalt abserviert. So traurig es ist. Doch mehr und mehr Destinationen, Reiseveranstalter, Hotel-Unternehmen, PR-Agenturen und Food- & Beverage-Produzenten haben in den letzten Jahren dazugelernt und wollen Blogger in ihren Verteiler mit aufnehmen. Finde Deinen eigenen sinnvollen Weg, wie Du am besten damit umgehen kannst. Jeder Blogger muss das für sich selbst entscheiden. Der studentische Blogger, der nur nebenbei bloggt, wird hier anders entscheiden, als der bloggende Journalist bzw. der journalistische Blogger, der von dieser Arbeit auch Leben möchte.

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Carpe Diem – Geniesse Dein Leben!


Wir erinnern uns: Du hast Dein Blog angefangen, weil es Dir Spaß macht, keine Last sein soll. Deine Arbeit für Dein Blog soll nicht Dein Arbeitsleben und Dein Privatleben beeinflussen – es sei denn, es ist Deine Arbeit. Verschliesse Dich nicht Deiner Erholung und Deinen Freunden. Willst Du ein Geek mit Quadrataugen werden und die ganze Zeit nur noch in Deiner virtuellen Welt leben? Bevor Du Anleitungen brauchst, wie Du aus Deinem Burn-out wieder rauskommst, lebe lieber Dein normales Leben und lass das Blog einen erholsamen, erfrischenden Teil Deines Lebens sein. Sonst gibt es größere Pausen – wie hier bei dieser Seite. Oder Du findest keine Zeit mehr, keine Konzentration, Deine innere Ruhe ist weg… – Gehe aus, geniesse das Leben, die Liebe, die Lust, das Essen, die Reisen – und finde wieder die Zeit, die Ruhe, die Kraft, die Du brauchst, um Deine schönen Gesichten Deinen Lesern zu erzählen. Und bevor Du reflexartig permanent die Kamera im Restaurant auf dem Tisch hast, geniesse lieber das Essen und überrasche Deine Freunde damit, dass Du sagst: Nö, lass uns lieber das Essen geniessen, solange es warm ist.

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Hab Spaß und brich die Regeln!


Zeitweilig ist das Bloggen ein richtig harter Job. Es kostet viel Zeit, es ist ermüdend, es erfordert Disziplin. Aber zuallererst ist es Spaß! Erinnere Dich selbst daran, dass Du nicht an einem Rennen teilnimmst. Es geht nicht darum, der beste Reise-, Food- oder Weinblogger zu werden. Wenn Du etwas falsch geschrieben hast – egal, was soll’s?! Sei einfach offen und ehrlich und mache weiter wie bisher. Lerne aus Deinen Fehlern – denn dazu sind sie da. Erzwinge nicht das Glück. Definiere nicht Dich durch das Blog – sondern das Blog durch Dich. Von Zeit zu Zeit wirst Du wunderschöne Überraschungen erleben. Du bestimmst die Regeln – und nur Du kannst sie auch brechen. So wie wir mit diesem Text das erste Mal über das Bloggen schreiben – was wir eigentlich nie wollten. Und dank Burn out oft genug nicht die Regelmäßigkeit einhalten können, die wir hier im Text beschwören. Und die Basis des Textes ist noch nicht mal auf unserem Mist gewachsen. Also nimm weder Dich noch das Leben allzu ernst. Genieße es, denn Du hast nur das eine.

… und Danke für den Fisch!

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Die heissesten Fotos zur #freethenipple Aktion aus Island | Le Gourmand – Das Genießer-Magazin 1. April 2015 - 14:33

[…] Und wenn Ihr wissen wollt, warum ich so einen Spaß hier mitmache? Hey, es ist der 1. April! Und ausserdem findet ihr eine weitere Motivation, wenn Ihr diesen Artikel lest. […]

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