Home Essen & Trinken VDP präsentiert elegante Überraschungen: Franken und Baden Seit‘ an Seit‘

VDP präsentiert elegante Überraschungen: Franken und Baden Seit‘ an Seit‘

by Götz A. Primke

Tatar von Simmentaler Rind, Steak Fries, Wachtelei 2012 Würzburger Silvaner VDP Ortswein Weingut Bürgerspital zum Hl. Geist 2012 Ihringer Winklerberg Weissburgunder VDP Erste Lage Weingut Dr. Heger #VDP #wein #franken #baden
Franken und Baden: Die passen gut zusammen. Nur den eingefleischtesten Weinkennern und den Bewohnern der wunderschönen Gegend ist bewusst, dass Franken und Baden eine gemeinsame „Grenze“ haben. Das wunderschöne Tauberfranken ist vielen nur von der Autobahn gen Süden bekannt, übersehen dabei allerdings die wunderbaren Weinlagen. Die Vereinigung Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) lud zu einem kleinen Stell-Dich-ein in das Münchner Restaurant Kleinschmecker: Franken meets Baden. Silvaner meets Burgunder.

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VDP_Franken_Baden_Kleinschmecker_Juni_2014_003Manche Artikel fängt man sofort an zu schreiben, dann wird man abgelenkt – und der angefangene Artikel schlummert im Back-end von Wordpress vor sich hin. Bis man beim Aufräumen feststellt, dass da doch noch was ist, was immer noch nicht fertig geschrieben ist. Doch die Inhalte, die Message hat sich nicht verändert. Gerade angesichts der baldigen Spargelzeit weisen wir gerne auf die wunderbaren Kreszenzen aus dem Frankenland und dem Badischen hin. Daher nun also hier ein paar Notizen unseres kleinen Degustationsmenüs mit Silvanern und Burgundern anlässlich der gemeinsamen Jahrespräsentation der Prädikatsweingüter in München. Anwesend waren dabei auch die beiden Winzer Paul Fürst und Joachim Heger, jeweils in Funktion als Vorsitzende der beiden VDP-Regionalvereine. Im besten Sinne von VDP meets VDP starteten wir mit einem

  • 2013 Blankenhornsberger Muskatteller VDP.Ortswein vom Staatsweingut Freiburg sowie einem
  • 2013 Iphöfer Silvaner trocken VDP.Ortswein vom Weingut Hans Wirsching.

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Zum Einstieg genossen wir eine wunderbare Kleinigkeit, die schon fast als Hamburger-Variation durchgehen könnte: Tatar von Simmentaler Rind, Steak Fries, Wachtelei – ein wunderbarer, frischer Snack, der schon an manchen Tagen als komplettes Mittagessen reichen würde. Dazu genossen wir

  • 2012 Würzburger Silvaner VDP.Ortswein vom Weingut Bürgerspital zum Hl. Geist sowie einen
  • 2012 Ihringer Winklerberg Weissburgunder VDP.Erste Lage vom Weingut Dr. Heger.

Hummer-Safran-Risotto 2013 Oberbergener Bassgeige Grauburgunder VDP Erste Lage Weingut Franz Keller 2008 Escherndorfer Lump Silvaner VDP Erste Lage Weingut Rainer Sauer 2008 Kapellenberg Mönchshof Silvaner GG VDP Große Lage Weingut Bickel-Stumpf #VDP #Bad
Zum Hummer-Safran-Risotto verkosteten wir gleich dreierlei:

  • 2013 Oberbergener Bassgeige Grauburgunder VDP Erste Lage vom Weingut Franz Keller
  • 2008 Escherndorfer Lump Silvaner VDP Erste Lage vom Weingut Rainer Sauer
  • 2008 Kapellenberg Mönchshof Silvaner GG VDP Große Lage vom Weingut Bickel-Stumpf

VDP_Franken_Baden_Kleinschmecker_Juni_2014_013Beim Fachsimpeln, etwa wie hier Joachim Heger und Jens Priewe, waren wir uns einig, dass der Trend klar zu erkennen ist: Diese trockenen Essensbegleiter, wie etwa der Silvaner aus Franken und der Weissburgunder aus Baden, zeigen die Veränderung weg vom opulenten, schweren und hin zum eleganten und lagentypischen Wein. Der Winzer und auch der Endverbraucher, der Gast, der Kunde, der Weinliebhaber möchte das Terroir des Weines erkennen. Insbesondere die Spezialität aus Franken, der Silvaner, bietet ein enormes Spektrum. Der puristische und trockene Jungwein ist ideal zum Aperitif bis hin zu Vorspeisen. Zu Fisch und Spargel passt Silvaner sowieso. Der gereifte Jahrgang ist dann auch ein idealer Begleiter für den Hauptgang.

Die Kennzeichnung der Weine hat sich in Baden in den letzten Jahren nicht unbedingt vereinfacht. Der Endverbraucher bzw. der Weinliebhaber muss nun schauen, ob er eine Große Lage, Erste Lage oder eine Ortslage oder gar nur eine Gutslage vor sich hat. Gleichzeitig werden einzelne Lagen wieder stärker unterstützt. Doch stellt sich eine Präsentation und die Vermarktung von Baden immer komplizierter dar, als beispielsweise für das Rheingau. Baden erstreckt sich von der Schweiz über Heidelberg bis hin ins Frankenland. Das ergibt eine reichhaltige und sehr unterschiedliche Bandbreite an Weinen.

Nebenbei erfuhren wir, wie die Winzer ihre Weine für den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) aufteilen: die günstigen Gebietsweine gehen an den Discounter, die guten Ortsweine und die lagentypischen Weine werden im höheren Segment verkauft, also an die besseren Supermärkte und die Weinfachhändler.
Außerdem war mir noch neu, dass ein Winzer zwei Jahre braucht, um neue Lagen und auch andere Lagen zu entwickeln. Und dann ist der Wein immer noch nicht in der Flasche.

Wer bei diesem kleinen Weinwissen dann immer noch zur Pulle für 2 Euro greift, dem ist nicht mehr zu helfen… Schliesslich sollte einem klar sein, dass da nichts anständiges drin sein kann…

Das Restaurant Kleinschmecker ist übrigens durchaus einen Abstecher wert. Wir werden dort bestimmt nochmal für ein längeres Mahl vorbeischauen. Doch bietet es sich durchaus als Mittagslokal an für die vielen Menschen, die rund um Viktualienmarkt, Sebastiansplatz und Sendlinger Straße beschäftigt sind. Ob die Namenswahl besonders kreativ war, nachdem es in München bereits das superleckere Restaurant Retters Feinschmecker gab, lassen wir mal dahingestellt. Aber das tut ja nix zur Sache hinsichtlich der Qualität von Küche, Service und Keller.

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