Einmal mit Weltcup-Athleten sich messen. Einmal gemeinsam mit Skirennläufern die gleiche Piste beim gleichen Rennen ins Tal sausen. Ein Traum? Nein, mitnichten. Der längste Riesentorlauf der Welt, die Gardenissima ist ein Jedermann-Rennen. Sie findet dieses Jahr zum 15. Mal im Weltcup-Skiort Gröden statt. Am 3. April 2011 treten auf der Seceda Alm 650 Skifahrer ab 14 Jahren an, um sich mit der Weltelite des Skisports zu messen.
Der längste Volks-Riesenslalom der Welt ist dabei in mehrfacher Hinsicht ein Superlativ: 650 Teilnehmer werden bei der Jubiläums-Ausgabe der Südtirol Gardenissima um Podiumsplätze und wertvolle Sachpreise kämpfen und in einer spektakulären Streckenführung über 1.033 Höhenmeter, eine sechs Kilometer lange Riesenslalom-Rennstrecke mit bis zu 110 Toren überwinden. Hier stehen Hobbyrennfahrer, Ex-Renn-Profis und aktuelle Weltklasse-Athleten gemeinsam am Start und messen sich im direkten Zeitvergleich. Konditionsstärke müssen auf dieser speziellen Rennstrecke alle Läufer beweisen, denn das Rennen ist drei bis vier Mal so lang wie ein Weltcup-Riesenslalom.
Es ist daher selbst für Profis wie Denise Karbon, Isolde Kostner, Kristian Ghedina oder Pepi Strobl, die bereits auf dem Gardenissima-Treppchen standen, eine konditionelle Herausforderung. Für echte Weltcup-Atmosphäre und eine weltweite Ausstrahlung der Gardenissima sorgt eine “realtime-webcam“, die so positioniert ist, dass der Start jedes einzelnen Rennläufers im Internet auf www.valgardena.it verfolgt werden kann.
Im letzten Jahr habe ich mich selbst noch nicht getraut, an dem Rennen teilzunehmen. Doch ich habe mir fest vorgenommen: sobald ich wieder dort bin, werde ich mich auch in das Getümmel stürzen. Auch wenn meine Zeit mit Sicherheit nicht ganz vorne dabei sein wird: Hauptsache ich komme in weniger als zehn Minuten runter, verpasse – im Gegensatz zu gewissen rasanten Kollegen – kein Tor und jage das Feld vor mir her… Einen kleinen Eindruck des Rennens und der landschaftlichen Schönheit bietet Euch mein Film, den ich im letzten Jahr bei der Gardenissima mit meiner flip mino HD gedreht habe:
Schade ist es dabei um die wirklich schöne Aussicht. Drüben auf der anderen Talseite steht der Langkofel breit und mächtig. Ein Koloss von einem Berg. Daneben das Sella-Massiv und andere zackige Dolomitengipfel. Aber die Skiläufer auf der Seceda haben zum Ausklang der Wintersaison kein Auge für die landschaftliche Schönheit. Der spektakuläre Saisonabschluss im Grödner Tal ist geprägt vom Rennfieber und dem Kampf um Hundertstelsekunden.
Wem auch nach kulinarischen Leckerbissen der Sinn steht, der kommt ebenfalls nicht zu kurz. Rund um das Grödner Tal und die Sella Ronda befindet sich eine der wohl besten Hütten: die Comici-Hütte. Ein wahrer Gourmet-Tempel! Allerdings für jedermann: Hier kann auch eine Familie mit günstigen, leckeren Pastagerichten glücklich und satt werden. Kollege Titus Arnu war kürzlich auch in der Ecke. Er kam ebenfalls an dieser Berghütte vorbei und beschrieb in seinem Artikel “Tour de Mampf” für die Süddeutsche Zeitung die Hütte so:
Zum Glück ist die nahe gelegene Comici-Hütte so gerammelt voll, dass um 14 Uhr noch kein Platz frei ist. Also noch eine Runde Skifahren! Und Appetit holen für den kulinarischen Höhepunkt. Die 120 Plätze der Comici-Hütte sind meistens ausgebucht, die Wände des Restaurants tapeziert mit Fotos von Prominenten, die hier schon zu Besuch waren – Ski-Legenden wie Ingemar Stenmark und Franz Klammer, Formel-1-Piloten wie Fernando Alonso und Adelige wie Albert von Monaco.
Die Comici-Hütte ist bekannt für ihre Fischgerichte, jeden zweiten Tag werden Muscheln, Scampi, Goldbrassen und andere maritime Köstlichkeiten aus Grado an der Adria auf die Berghütte geliefert. Es ist ein Hochgenuss, aber auch ein wenig seltsam, auf 2154 Metern über dem Meer frische Meerestiere zu verzehren. Andererseits: Es ist auch ziemlich seltsam, die Sellaronda hoch- und runterzurennen und dabei nur isotonische Wässerchen zu schlürfen.
Noch mehr Wissenswertes zur Gardenissima: (mehr …)