Der kleine Flo: Mini-Burger mit großem Genuss in Münchens Innenstadt

by Götz A. Primke
Der kleine Flo

Neulich erzählte mir mein Lieblingsmensch, dass sie mit Freundinnen nach der Schule in einem kleinen Laden in der Münchner Innenstadt gewesen sei. Dort hätten sie köstliche Mini-Burger gegessen, so ungewöhnlich serviert, dass sie am liebsten gleich wieder hingehen würden. Ich musste lachen, denn wenige Tage zuvor hatte ich selbst dort einen Termin mit der Inhaberin Julia Bures Kantor. Das Bistro trägt einen charmanten Namen: Der kleine Flo.

Versteckt in einer Seitenstraße nahe des Viktualienmarkts, nicht an den großen Hauptstraßen, aber nur wenige Schritte davon entfernt, ist es für viele Stammgäste längst kein Geheimtipp mehr. Und doch bleibt es ein Ort, den man in der Münchner Innenstadt erst einmal finden muss. Wer ihn betritt, merkt schnell, warum die Begeisterung so groß ist.

Der kleine Flo
Der kleine Flo

Ursprungsidee: Burger im Tapas-Format

Die Geschichte von Der kleine Flo beginnt mit einer Idee, die zunächst überraschend wirkt: Burger in Mini-Format, inspiriert von der Tapas-Kultur. Julia Bures Kantor, die Gründerin des Bistros, studierte Tourismusmanagement an der FH München – also wenige Jahre nach mir an derselben Fakultät. Bei einem Alumni-Event unserer Fakultät traf ich sie persönlich und wir kamen ins Gespräch. Während eines Auslandssemesters in Málaga lernte sie die Leichtigkeit spanischer Tapas-Abende kennen – das gemeinsame Bestellen, Probieren und Teilen vieler kleiner Portionen. Zurück in München stellte sich die Frage: Warum nicht dieses Prinzip auf Burger übertragen?

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Gemeinsam mit Florian Kantor, ihrem jetzigen Mann, setzte sie das Konzept um und eröffnete Der kleine Flo. Der Name ist nicht nur ein Hinweis auf die kleinen Burger, sondern spielt auch auf den Mitgründer an. Damit entstand eine Mischung aus Münchner Bodenständigkeit und internationaler Esskultur – ein Konzept, das inzwischen weit über die Altstadt hinaus bekannt ist.

Dabei wollte das Paar aber bewusst auch etwas anderes anbieten als das Bapas, ein Restaurant an Münchens Flaniermeile Leopoldstraße, das über viele Jahre großen Erfolg mit bayerischem Essen in Tapas-Größen hatte – allerdings mittlerweile geschlossen ist.

Der kleine Flo

Konzept: Auswahl wie im Tapas-Restaurant

Das Herzstück des Bistros ist die Menüstruktur. Gäste erhalten einen kleinen Zettel, auf dem alle Burger-Varianten aufgelistet sind. Mit Stift und Kreuzchen wählt man seine Favoriten. Zwei bis drei Mini-Burger entsprechen in etwa einem klassischen Burger, doch das Entscheidende ist die Vielfalt. Statt sich auf eine einzige Sorte festlegen zu müssen, lassen sich mehrere Varianten probieren – wie bei einem Tapas-Abend, nur eben im Burger-Stil.

Das Standardangebot reicht von Klassikern mit Rindfleisch über Varianten mit Geflügel, Fisch oder vegetarischen Füllungen bis hin zu überraschend kreativen Kompositionen. Auch Specials finden regelmäßig ihren Platz auf der Karte, sodass Stammgäste immer wieder Neues entdecken können. Für Mittagsgäste gibt es spezielle Business-Menüs, die sich in der Pause schnell und unkompliziert genießen lassen.

Der kleine Flo

Qualität und regionale Zutaten

Ein Konzept allein reicht nicht, um sich in Münchens dichtem Gastro-Geflecht durchzusetzen. Der kleine Flo setzt daher konsequent auf Qualität und Regionalität. Das Ochsenfleisch stammt vom Lamplhof bei München, Gemüse und Salate kommen frisch vom Viktualienmarkt. Brot und Semmeln liefert eine traditionsreiche Münchner Bäckerei, hausgemachte Pickles und Saucen runden das Angebot ab. Selbst Desserts werden direkt vor Ort zubereitet.

Dieser Anspruch an Nachhaltigkeit und Authentizität hebt das Bistro von den üblichen Fast-Food-Adressen ab. Auch wenn die Portionen klein sind, steckt viel Handarbeit in jedem Burger. Das macht sich nicht nur geschmacklich bemerkbar, sondern auch in der Treue vieler Stammgäste, die genau diese Philosophie schätzen.

Der kleine Flo

Atmosphäre zwischen Internationalität und Intimität

Wer das Bistro betritt, spürt sofort, dass hier ein ungezwungener, entspannter Ton herrscht. Die Einrichtung ist von Aufenthalten in New York, Vancouver, Prag und Peru inspiriert – eine Mischung aus urbaner Lässigkeit und kosmopolitischem Flair. Besonders auffällig sind die Plexiglas-Tischtrenner, die ursprünglich aus den Corona-Zeiten stammen. Sie sind geblieben und geben den Gästen bis heute eine angenehme Privatsphäre, auch wenn die Tische dicht nebeneinanderstehen.

Die Zielgruppen sind vielfältig. Mittags kommen Angestellte aus den umliegenden Büros zum schnellen Business-Lunch. Abends verwandelt sich das Bistro in einen Ort für entspannte Dinners, oft mit einem auffällig hohen Frauenanteil. Im Sommer zieht es viele Touristinnen und Touristen hierher, darunter auch Gäste aus arabischen Ländern, die das Konzept schätzen und die Lage in der Altstadt genießen. Damit ist Der kleine Flo längst ein Ort geworden, an dem sich Münchnerinnen und Münchner ebenso zuhause fühlen wie internationale Besucher.

Der kleine Flo

Mini-Burger als kulinarisches Highlight

Das Besondere am Menü sind nicht nur die Portionen, sondern die kreativen Ideen hinter den Rezepten. Jeder Mini-Burger ist eigenständig komponiert. Manche orientieren sich an klassischen Geschmackskombinationen, andere überraschen mit ungewöhnlichen Zutaten oder Aromen. Genau diese Vielfalt macht den Reiz aus. Gäste bestellen nicht einfach nur Burger, sie probieren sich durch eine kleine Auswahl und entdecken immer wieder neue Lieblingsstücke.

Dazu passt, dass das Bistro regelmäßig saisonale oder thematische Specials anbietet. Ob mit frischen Spargelzutaten im Frühjahr oder deftigen Varianten im Winter – die Küche versteht es, das Konzept flexibel weiterzudenken. Für Gäste, die wenig Zeit haben, gibt es Lunch-Boxen oder To-Go-Varianten, die das Prinzip der Mini-Burger auch außerhalb des Lokals erlebbar machen.

Der kleine Flo

Presse und Resonanz

Dass das Konzept funktioniert, zeigt der Blick in die Presse. Die Süddeutsche Zeitung berichtete schon 2019 über Der kleine Flo und sprach von einem „Burgerladen mit Tapas-Idee“. Auch die Abendzeitung hob die kulinarische Originalität hervor. Zahlreiche Blogs und Portale wie „Creme Guides“, „Mit Vergnügen München“ oder „Geheimtipp München“ stellen das Bistro regelmäßig vor. Das Urteil fällt fast immer ähnlich aus: ungewöhnlich, charmant, voller Geschmack – ein Ort, den man in der Innenstadt nicht erwartet, aber immer wieder aufsucht.

Falstaff listet Der kleine Flo sogar in seiner Rubrik für Streetfood-Tipps, was den Brückenschlag zwischen unkompliziertem Genuss und kulinarischem Anspruch verdeutlicht. Dass der Laden trotz der zentralen Lage nicht an den großen Straßen liegt, sondern ein wenig versteckt, trägt nur zum Reiz bei. Wer ihn findet, fühlt sich ein Stück weit wie ein Eingeweihter.

Der kleine Flo - Julia Bures

Fazit: Ein Konzept mit Zukunft

Der kleine Flo ist mehr als nur ein Burgerladen. Julia Kantor hat es geschafft, aus einer persönlichen Erfahrung während des Studiums ein tragfähiges Konzept für München zu entwickeln. Die Mischung aus Tapas-Kultur, regionalen Zutaten und entspannter Atmosphäre trifft den Nerv der Zeit. Gerade in einer Stadt, die von Biergärten und klassischen Wirtshäusern geprägt ist, bietet das Bistro eine moderne, internationale Alternative.

Dass es dabei gelingt, sowohl Mittagsgäste aus der Umgebung als auch Touristinnen und Touristen anzuziehen, zeigt die Vielseitigkeit des Konzepts. Die Mini-Burger sind nicht nur eine spielerische Idee, sondern eine ernstzunehmende kulinarische Variation. Mit der Balance aus Qualität und Leichtigkeit hat sich Der kleine Flo seinen Platz in Münchens Gastro-Szene erobert – und wird ihn wohl noch lange behaupten.


Disclosure: Wir verbrachten eine kurze, doch unvergesslich schönen Zeit im Restaurant Der kleine Flo. Wir danken für die Einladung, ohne die dieser Artikel nicht möglich gewesen wäre. Dennoch bleibt unsere Meinung nicht käuflich. Destinationen, Hotels und Restaurants überzeugen und begeistern mit ihrer Leistung. Dafür nochmals herzlichen Dank!  

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