In einer Stadt, in der Wirtshauskultur mehr als bloß kulinarische Tradition ist, kehrt ein echtes Münchner Original zurück auf die Bühne der Gastronomie: Die Emmeramsmühle in Oberföhring öffnet wieder ihre Türen. Nach einer mehrmonatigen Pause, umfassender Sanierung und liebevoller Neugestaltung meldet sich das historische Gasthaus mit neuem Elan zurück – und verspricht, eine der charmantesten Genussadressen der Stadt zu werden.
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Ein Münchner Original meldet sich zurück: 313 Jahre Geschichte, 199 Jahre Bierkultur
Bereits 1711 errichtet und 1825 mit einer Konzession zum Bierausschank versehen, blickt die Emmeramsmühle auf über 300 Jahre Geschichte und fast zwei Jahrhunderte gelebte Bierkultur zurück. Direkt am idyllischen Isarkanal gelegen, war sie über Jahrzehnte hinweg nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, sondern auch ein Ort, an dem bayerische Gastlichkeit gelebt wurde. Jetzt tritt sie mit frischem Konzept, erfahrenem Team und einer klaren Vision an: Die perfekte Verbindung aus Tradition und zeitgemäßer Kulinarik.
1929 erwarb dann die Spaten Brauerei die Emmeramsmühle und ist bis heute der Betreiber. Inhaber der Immobilie ist die Sedlmayr Grund und Immobilien AG, die das Gebäude an die Spaten Brauerei verpachtet hat.
Drei Gastgeber – eine Mission
Die neuen Betreiber sind keine Unbekannten in der Münchner Gastroszene: Peter Kinner, ehemals Deutschlands jüngster Sternekoch, sein Sohn Julian Kinner und der bekannte Wiesn-Wirt Michael F. Schottenhamel bringen geballte Erfahrung, Herzblut und Leidenschaft mit. Gemeinsam wollen sie die Emmeramsmühle behutsam modernisieren, ohne ihren historischen Charakter zu verlieren.
Peter Kinner, sein Sohn Julian Kinner und Wiesn-Wirt Michael F. Schottenhamel sind erfahrene Gastronomen, die bereits etablierte Restaurants wie die Schlosswirtschaft Schwaige am Nymphenburger Schloss, den Weichandhof in Obermenzing und das moderne Tegernseer Tal – Bräuhaus im Zentrum Münchens betreiben. Michael F. Schottenhamel ist zudem – zusammen mit seinem Cousin Christian Schottenhamel-Wirt der Festhalle Schottenhamel. Im ältesten Festzelt auf dem Oktoberfest findet alljährlich der Anstich und damit die Wiesn-Eröffnung statt, wenn es heißt: „Ozapft is!“.
Historisches Ambiente trifft modernes Design
Ihre Handschrift ist bereits spürbar: edle Materialien, ein durchdachtes Lichtkonzept mit kupferfarbenen Lampen, stilvolles Interieur in warmen Grüntönen und moderne Deko-Akzente, die bewusst Kontraste zur rustikalen Holzvertäfelung der alten Stuben setzen. Die verschiedenen Gasträume – vom Jägerstüberl über den Hauptraum bis zum großen Stadl mit Blick auf Wiese und Biergarten – vereinen Gemütlichkeit mit Eleganz.
Das denkmalgeschützte Wirtshaus bietet Platz für rund 180 Gäste und beheimatet mehrere Räumlichkeiten, darunter den Stadl, einen mittig gelegenen offenen Hauptraum und zwei Stuben. Der große Stadl mit seinen rund 80 Plätzen ermöglicht einen traumhaften Ausblick auf den Biergarten und die dahinter liegende benachbarte Wiese. Der Hauptraum für bis zu 30 Gäste lässt den Blick auf einen alten Holzofen schweifen und ist zum Ausschanktresen hin offen gestaltet. Besonders beliebt bei den Gästen dürften das Jägerstüberl (ca. 25 Plätze) mit einem historischen Kachelofen und das ruhig gelegene Isarstüberl mit seinen 30 Plätzen sein.
Der Biergarten: Ein Klassiker unter Kastanien
Der Biergarten der Emmeramsmühle ist ein echtes Highlight. Unter jahrhundertealten Kastanienbäumen lässt sich hier in entspannter Atmosphäre ein kühles Spaten-Bier genießen – mit Blick auf die angrenzenden Wiesen, auf denen gelegentlich Schafe weiden. Der perfekte Ort für eine Pause auf dem Radweg entlang der Isar oder einen genussvollen Feierabend mit Freunden. Einen Selbstbedienungsbereich gibt es dort allerdings nicht. „Unsere Klientel steht auf guten Service“, betont Michael F. Schottenhamel.
Bayerische Küche auf neuem Niveau
Ein echter Coup ist die Küchenlinie unter der Leitung von Alexander Krach. Der erfahrene Koch – unter anderem aktiv im Restaurant Dallmayr, Hofbräuhaus und als Küchenchef im Schottenhamel-Festzelt – setzt auf klassische bayerische Gerichte, aber mit modernem Twist. Authentisch, saisonal, regional und mit handwerklicher Raffinesse.
Klassiker, Spezialitäten und kreative Veggie-Gerichte
Zu den Highlights zählen Schweinsbraten vom Strohschwein, Wiener Schnitzel und gebratener Zander. Besonderheiten wie Böfflamot von der Simmentaler Färse oder Kalbsleber mit Wirsinggemüse stehen ebenso auf der Karte wie die legendären Entengerichte – darunter die Bauernente mit Honig-Bier-Glasur oder der Pulled-Duck-Burger. Auch vegetarische und vegane Optionen sind prominent vertreten – etwa Sellerieschnitzel oder die vegane Mascarpone-Limonen-Schnitte.
Kleine Portionen, große Auswahl
Viele Gerichte gibt es auch als kleinere Portion – ein charmanter Service für alle, die Vielfalt auf dem Teller schätzen. Suppen, Brotzeiten und klassische Desserts wie Kaiserschmarrn und Apfelkücherl runden das Angebot ab. Dazu passt das umfangreiche Getränkeangebot mit Spaten-Bieren, Weinen und alkoholfreien Alternativen.
Energieeffizient und denkmalgerecht saniert
Die Emmeramsmühle wurde bereits 2021 umfassend saniert – mit Respekt vor der denkmalgeschützten Substanz, aber auf dem Stand modernster Technik. Klima-, Heizungs- und Lüftungssysteme sowie die Küchentechnik wurden auf energieeffiziente Standards gebracht. Auch in Sachen Nachhaltigkeit ist das Traditionswirtshaus bestens gerüstet.
Ein Ort für Feste und Erinnerungen
Mit ihren vielfältigen Räumen eignet sich die Emmeramsmühle hervorragend für Events: Ob Geburtstagsfeier, Hochzeit, Firmenevent oder Weihnachtsfeier – das historische Ambiente verleiht jedem Anlass eine besondere Note. Wer genau hinsieht, entdeckt auch drei Holztafeln mit prominenten Namen – ein charmantes Relikt der Münchner Schickeria-Vergangenheit.
Fazit: Das neue alte Wirtshaus mit Herz
Mit der Wiedereröffnung der Emmeramsmühle gewinnt München ein traditionsreiches Gasthaus zurück – und gleichzeitig ein zeitgemäßes Wirtshaus, das den Spagat zwischen Geschichte und Moderne souverän meistert. Hier trifft echte Gastfreundschaft auf hochwertiges Essen, stilvolles Ambiente auf urbayerische Gemütlichkeit. Ein Ort zum Genießen, Feiern und Verweilen – mitten in München und doch ein Stück heile Welt am Isarkanal.
