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Das Frittenwerk erobert München

by Götz A. Primke
Frittenwerk München Pasing
Frittenwerk München Pasing

Start in München für die nächste Fast Food Gruppe: Die schweizerische Valora-Gruppe eröffnet das erste Frittenwerk bei den Pasing-Arkaden im Westen von München. Valora, besser bekannt unter den Fast Food Marken Ditsch, BackWerk, Brezelkönig und auch Press & Books aus den Bahnhöfen und Einkaufszentren landauf, landab, startet nun also  mit der inoffiziellen kanadischen Nationalspeise auch im Süden Deutschlands durch. 

Frittenwerk München Pasing

Am 20. Juni 2025 war’s endlich soweit: Die Pasing Arcaden werden zur Pommes-Oase – das erste Frittenwerk in München öffnete seine Pforten. Die Eröffnung war mehr als nur ein Bistro-Launch: Für die ersten 100 Gäste gab’s Pommes und Getränk aufs Haus – und als Sahnehäubchen die Teilnahme am Gewinnspiel für die legendäre „Black Card“ – ein ganzes Jahr kostenlos essen, trinken und durch die Pommeswelt schweben. Und so manche Influencer konnten sogar soviel essen und trinken, wie sie wollten bzw. konnten.

Bisher ist Frittenwerk mit seiner Spezialität „Poutine“ vor allem Im Norden des Landes bekannt.  So konnte die Gruppe sorgfältig die Markenbekanntheit stärken und einen kleinen „Hype“ unter Influencern schüren, damit die Neueröffnung in München auch gut besucht wird. 

Frittenwerk München Pasing

In liebevoll gestalteter Location verwandeln Indoor-Sonnenterrasse, viel Holz und Grünpflanzen die neue Filiale in eine Oase für Streetfood-Fans. Vom Shoppingtrip über die Stärkung vor dem Fußballspiel bis zur Girl’s Evening Out – ein Platz für alle, die’s deftig, aber stilvoll lieben.

Frittenwerk München Pasing

Contents

Was zur Hölle ist eigentlich Poutine?

Die Spezialität, das USP von Frittenwerk ist die Poutine. Poutine? Was ist das? Nein, es hat nichts mit dem russischen Autokraten, Diktator, Kriegstreiber zu tun. Originär aus Québec, Kanada, ist Poutine – ausgesprochen „pu‑tin“ – nach regionalem Slang benannt, der so viel heißt wie „Sauerei“. Poutine ist, wie Wikipedia es uns verrät, eine Quebecer Fast-Food-Spezialität. Dabei besteht die Poutine aus Pommes frites, Käsebruch und darüber gegossener Bratensauce und wird mit einer Gabel gegessen. Wikipedia weiss ausserdem, dass bei der Poutine die traditionellen Cheese curds auch durch Mozzarella und andere Käsesorten ersetzt werden können. Wikipedia weiss dabei auch, dass „die Franchise-Restaurantkette Frittenwerk (…) als Alternative zu Cheese Curds (…) Mozzarella-Stückchen verwendet.“ 

Frittenwerk München Poutine
Classic Québec Poutine

Poutine ist also:

  • dick geschnittenen (häufig doppelt frittierten) Pommes,
  • Käsebruch („cheese curds“), der im Mund noch ein leises Quietschen macht,
  • und heißer Bratensauce, die sich fluffig mit Pommes und Käse verbindet.

Das Ergebnis ist matschig – und einfach nur geil! In Frankreich heißt’s sogar so treffend: „Ça va faire une maudite poutine“.

In Deutschland fehlt echter Käsebruch oft – so auch bei Frittenwerk. Hier kommt Mozzarella in Würfeln zum Einsatz. Ganz authentisch ist das nicht, aber trotzdem sehr lecker – und deutlich näher am Original als Ketchup‑Pommes vom Fast-Food-Riesen.

Frittenwerk München Poutine
Chicken Shawarma

Was ist der entscheidende Unterschied von Frittenwerk?

Das Frittenwerk erobert München 1
Moderne Bestellterminals
  1. Eröffnungsmoment: Mit lockerer Atmosphäre, einem Gratis-Angebot für Frühaufsteher und einem coolen Gewinnspiel zur Eröffnung am 20.6.2025 wurde der perfekte Startpunkt gesetzt .
  2. Poutine neu interpretiert: Frittenwerk bietet eine Art „Streetfood‑Lab“, in dem Poutine die Bühne für unkonventionelle Kombinationen wie Korean BBQ oder Planted Steak ist.
  3. Gesellschaftlicher Nerv: Nachhaltigkeit, pflanzliche Optionen sowie regionale Zutaten sind mehr als ein Trend – sie sind Versprechen und Alltag in einem.
  4. Kultureller Mehrwert: Pommes sind allgegenwärtig – Frittenwerk zeigt, dass man daraus ein hochwertiges, vielfältiges Genusserlebnis machen kann – ohne Döner‑Kitsch, Burger‑Overload oder Pommes‑Einheitsbrei.
Frittenwerk München
Hochfunktionales Buffet mit Pommes, Toppings, Saucen etc.

🥔 Hauspommes in Eigenproduktion

Frittenwerk verwendet eigens angebaute Kartoffeln, die feldfrisch geschnitten und im eigenen Format frittiert werden. Der Unterschied zu Standard-Tiefkühlpommes liegt klar am Geschmack. Wenn Du wissen willst, wie Kartoffeln in Deutschland geerntet werden, dann schau Dir hier meine Reportage bei einer Kartoffelernte im Nordwesten von München an.

Frittenwerk München Poutine
BBQ Pulled Pork Poutine | Tijuana Street Fries

🌱 Kreative Toppings & Varianten

Frittenwerk München
Grosse Dip-Auswahl

Ob klassische Poutine oder waghalsige Varianten – Frittenwerk kombiniert Pommes mit Pulled Pork, Guacamole, Hummus und sogar Planted Steak (veganes Steak), Kimchi oder Champignonrahm. Die Speisekarte überrascht mit immer neuen Kreationen wie „Korean BBQ Poutine“ oder „Chicken Shawarma Poutine“.

🌍 Nachhaltigkeit als Prinzip

Verzicht auf Plastik, Einsatz von Ökostrom, biologisch abbaubare Schälchen, Holzbesteck, Ladenbau aus natürlichen Materialien und soziales Engagement (z. B. Baumpflanzaktionen) gehören zur DNA.

🥗 Für alle Ernährungsformen

Mehr als die Hälfte der Gerichte ist vegetarisch oder vegan. Vegane Saucen wie Bolognese, Sour Cream und Chili‑Sin‑Carne sind beliebt. Kritiker bemängeln zwar gelegentlich Sortimentsänderungen bei veganen Varianten – aber Flexibilität und Angebot sind eindeutig da.

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Konkurrenzvergleich: Wer kämpft ums Pommes-Königreich?

Pommes? Fritten? Pommesfreunde? Frittenwerk? Da sind jetzt also zwei Marken am Start, die sich das Imbissfutter Stäbchenkartoffeln auf die Fahne schreiben. Wer bei „Pommes + Toppings“ an mehr als nur Currywurst denkt, kommt in Deutschland nicht an zwei großen Namen vorbei: Frittenwerk und Pommesfreunde. Beide setzen auf die Kartoffel als Bühne – doch die Inszenierung ist eine völlig andere.

Während die Münchner Pommesfreunde seit Jahren schon über ganz Deutschland vertreten sind, vermehren sich die ursprünglich in Düsseldorf gegründeten Frittenwerker erst jetzt gen Süden. Es schaut etwas aus wie der Nichtangriffspakt zwischen dm und Roßmann, als sich die beiden erstmal jeweils im Süden und im Norden Deutschlands groß und stark machten und dann erst mit dem Schlecker-Aus auch in die Gefilde des Wettbewerbers eingedrungen sind. Aber auch nur fast, denn die Pommesfreunde sind ja schon in ganz Deutschland vertreten. Doch zuerst wollen wir wissen, was Frittenwerk eigentlich ausmacht. Was ist der USP von Frittenwerk?

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In Deutschland ist Frittenwerk bei weitem nicht allein. Die Szene im Überblick:

  • The Poutine Kitchen (Berlin): Setzt auf traditionelle Poutine mit echtem Käsebruch und importierter Bratensauce – authentischer, aber auch teurer.
  • Lokale Pommesbuden & Streetfood-Festivals: Teilweise sehr hochwertige Fritten (doppelt frittiert, belgische Stilvarianten), aber selten mit Poutine‑Fokus.
  • Andere Schnellrestaurants / Burgerketten: McDonald’s, Pomesfreunde & Co. bieten klassische Pommes. Kein Vergleich in Sachen Geschmack, Toppings oder Konzept.
  • Kultige Frittenläden: Einzelbetriebe wie DB-Pommes oder regionale Spezialanbieter bringen Qualität, aber oft fehlt Konzept und Vielfalt.
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Beilage mit Suchtpotential: Chicken Bombs: außen Hühnchen, innen Avocadocremefüllung

Frittenwerk vs. Pommesfreunde – die Stäbchenkartoffel wird zur Glaubensfrage

🧯 Branding & Image

  • Frittenwerk: Urban, progressiv, fast schon ein bisschen Hipster – Betonoptik trifft Pflanzenwand. Hier isst man „Fast Casual“ mit Nachhaltigkeitsgewissen.
  • Pommesfreunde: Deutlich klassischer im Design. Amerikanisches Diner-Feeling mit Sportsbar-Vibes. Mehr Burger, weniger Pflanze.

Fazit: Frittenwerk spricht urbane Foodies und bewusste Esser an – Pommesfreunde eher klassische Fast-Food-Fans mit Appetit auf Americana.

🍟 Die Pommesfrage

  • Frittenwerk: Eigene Kartoffeln, frisch geschnitten, goldgelb und rustikal – auf Wunsch auch mit Skin-on. Qualität und Herkunft stehen im Vordergrund.
  • Pommesfreunde: TK-Ware guter Qualität, aber keine Manufaktur-Idee. Klassische Pommes, solide frittiert, keine Experimente.

Fazit: In Sachen Kartoffelkunst liegt Frittenwerk klar vorne – mehr Charakter, mehr Biss, mehr Herkunft.

🍔 Auswahl & Toppings

  • Frittenwerk: Fokus auf Poutine & internationale Fusionen – von veganem Pulled No Pork bis Korean BBQ. Die Pommes sind Hauptdarsteller.
  • Pommesfreunde: Pommes sind nur eine Seite des Konzepts – Burger (z. B. Classic, Bacon BBQ), Currywurst und Chicken stehen genauso im Mittelpunkt.

Fazit: Frittenwerk macht Pommes zum Star – Pommesfreunde setzen eher auf den klassischen Fast-Food-Mix.

🌱 Veggie & Vegan-Angebot

  • Frittenwerk: Rund 50 % der Karte ist vegetarisch/vegan. Vielfältige Saucen, Fleischalternativen, vegane Mayo – alles mitgedacht.
  • Pommesfreunde: Es gibt vegetarische Burger (z. B. Veggie-Patty), aber weniger Fokus auf vollwertig pflanzliche Gerichte. Kaum vegane Saucen oder Toppings.

Fazit: Frittenwerk gewinnt bei bewusster Ernährung – Pommesfreunde ist stark fleischlastig.

🥤 Nachhaltigkeit & Verantwortung

  • Frittenwerk: Bio-Verpackungen, Ökostrom, fairer Ladenbau, Plastikverzicht – und soziales Engagement (z. B. Baumpflanzaktionen).
  • Pommesfreunde: Nachhaltigkeit wird kaum kommuniziert. Fokus liegt eher auf schneller, solider Gastronomie als auf Konzeptgastronomie mit Anspruch.

Fazit: Wer mit gutem Gewissen snacken will, findet bei Frittenwerk mehr Haltung.

📍 Standorte & Verfügbarkeit

  • Frittenwerk: Rund 45 Filialen in ganz Deutschland, Schwerpunkt NRW & Großstädte, jetzt auch in München.
  • Pommesfreunde: Vergleichbar groß, stark vertreten in mittelgroßen Städten und Einkaufszentren – dabei stark in München, u. a. bei den Pasinger Arkaden – auf der anderen Seite.

Fazit: Beide Marken sind gut verfügbar – Frittenwerk ist woke-urban, Pommesfreunde eher rustikal-bodenständig.

Frittenwerk München Poutine

Der Le Gourmand – Geniesser-Magazin-Tipp: Kartoffel ist nicht gleich Kartoffel

Ich sag’s mal so: München, du hattest echt lange FDS (Fritten‑Defizit‑Syndrom) – oder eher: Poutine-Unbekanntheit. Diese Lücke ist jetzt geschlossen. Wenn du nicht schon beim ersten Bissen „Fries before guys!“ züngelst, dann spätestens beim nächsten Besuch. Der Pommes‑Topping‑Zirkus geht weiter – mit ständig neuen Specials, saisonalen Ideen und Mut zur Kombination.

Wer Pommes mit Charakter, Kreativität und Gewissen will, landet im Frittenwerk. Wer dagegen klassisches Fast Food mit Pommes als Beilage sucht, ist bei Pommesfreunde gut aufgehoben. Letztlich hängt’s – wie so oft – vom Gusto ab: Die einen wollen Trüffel-Poutine mit Planted Steak, die anderen Cheeseburger mit Curry-Pommes. Beides hat seine Berechtigung – aber es ist gut, dass München jetzt beides hat. Und ich persönlich hätte gerne Pommes mit echtem, guten Steak und richtiger Bratensauce. Aber das ist wieder eine andere Geschichte. Und dass die Churros als Nachtisch nicht mehr erhältlich waren, war schade…

Egal, ob klassisch in der Schwarzen Poutine‑Ecke (in Quebec strebt man danach…) oder bei extravaganten Fusion‑Pommes: Im neuen Frittenwerk bekommst du alle Facetten der Pommes-Kultur auf den Teller – und das mit Stil, Geschmack und Haltung.

Danke fürs Lesen – und denk dran: Immer schön Gabel statt Daumen benutzen 😉

Romy Mlzink aka Snoopsmaus, Götz A. Primke aka Le Gourmand

Und ein ganz liebes DANKE an Snoopsmaus fürs mitnehmen. 🙏🏼

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