Ein warmer Sommerabend, ein sanfter Luftzug unter dem weit geöffneten Panoramadach, das Licht der untergehenden Sonne spiegelt sich in einem Glas Grüner Veltliner – willkommen im Restaurant Atlantik Fisch. Im Herzen des Schlachthofviertels gelegen, bietet das Atlantik weit mehr als nur gehobene Fischküche: Es ist eine kulinarische Institution, ein Ort für Genießerinnen und Genießer, ein urbanes Refugium für Geschmack.

Wer das Restaurant Atlantik Fisch betritt, spürt sofort die Liebe zum Detail. Hier trifft nordatlantische Meeresküche auf urbanes Design, jahrzehntelange Erfahrung auf moderne Technik, handwerkliche Kochkunst auf ein großes Herz für Genuss. Anja Feigl-von Borch und Peter Feigl, die Betreiber und Herzstücke des Hauses, haben mit viel Leidenschaft, Durchhaltevermögen und Geschmack seit rund 30 Jahren einen Ort geschaffen, der in München seinesgleichen sucht.
Restaurant Atlantik Fisch: Der Hotspot für Fischliebhaber in München
Seinen Freunden kredenzte der gelernte Koch schon damals gerne spontan die ein oder andere Köstlichkeit, stellte irgendwann zwei Bistrotische auf und verwandelte 1996 Kühlräume und Verkaufsfläche endgültig in ein Lokal. Was ursprünglich als Fisch- und Feinkosthandel begann, ist heute ein gefeiertes Fischrestaurant mit Bistro, Feinkostverkauf und eigenem Champagner- und Weingroßhandel. Dabei bleibt die Frische das oberste Gebot: In der Küche schwimmen Austern und Hummer in klaren Salzwasserbecken, fangfrisch angeliefert, gekonnt zubereitet, mit Hingabe serviert.
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Historischer Charme: Ein Restaurant mit Geschichte
Das Restaurant Atlantik Fisch befindet sich in einem ehemaligen Kassenhaus von 1876, das ursprünglich für den Schlachthof München vom damaligen Stadtbaurat Arnold von Zenetti nach der großen Cholera-Epidemie von 1866 errichtet wurde. Die denkmalgeschützten Backsteinmauern strahlen den Charme vergangener Jahrzehnte aus und verleihen dem Lokal eine ganz besondere Atmosphäre. Im Inneren wurde alles mit viel Fingerspitzengefühl und modernem Anspruch restauriert. Die oberen Stockwerke wurden zu Eventräumen mit Galeriecharakter ausgebaut, in denen zeitgenössische Kunstwerke präsentiert werden. Der alte Gewölbekeller dient als Schatzkammer: Rund 600 Positionen in 15.000 Flaschen lagern hier, perfekt klimatisiert, digital überwacht, bestens sortiert.

Unser Diner auf der Terrasse: Ein kulinarisches Feuerwerk
Das Restaurant Atlantik Fisch ist ein besonderer Geheimtipp für jene, die gerne nach dem Motto „Sharing is caring“ essen gehen: Viele Gerichte werden ab zwei Personen angeboten. Und das Sechs-Gang-Menü für 169 Euro pro Person gibt es nur tischweise.
An diesem Sommerabend im Wintergarten unter dem geöffneten Panoramadach begann unser Dinner mit einem Gruß aus der Backstube: hausgebackenes Sauerteigbrot, flankiert von Bärlauchbutter. Es folgten je drei Gillardeau Austern, königlich frisch, jodig, nussig, perfekt auf Eis gekühlt. Was mir im Laufe des Abends besonders positiv auffällt: Die Musik kommt hier am Wochenende nicht aus der Konserve, sondern ein hauseigener DJ sorgt für die jeweils passende musikalische Untermalung. Ein absoluter Pluspunkt, der das Atlantik Fisch von vielen anderen Restaurants positiv abgrenzt.

Als erster Gang überraschte eine Ceviche von Jakobsmuscheln mit Ginger Beer, Mango und frischem Koriander. Leicht, verspielt, spannend.

Es folgte ein kreativer Höhepunkt: Vitello 180° – eine Umkehr des klassischen Vitello Tonnato. Hier ruht Sashimi vom Thunfisch auf einer intensiven Kalbssauce, abgerundet von Limette. Eine neue Interpretation mit Charakter.




Als Fischgang präsentierte der Service uns stolz eine bretonische Seezunge, im Ganzen gegrillt. Am Tisch filiert, kunstvoll angerichtet, mit Zitrone serviert. Dazu wählten wir zwei Beilagen: die bretonische Artischocke mit Spinat, Kirschtomaten und Pinienkernen sowie ein cremiges Erbsenrisotto mit Minze und Lardo. Mediterran, saisonal, exakt auf den Punkt.


Doch es kam noch besser: Als Überraschung servierte Peter Feigl, ganz klassischer Gastgeber der alten Schule, ein Bisonfilet, butterzart, auf den Punkt gegart, begleitet von Avocadodip, Sauce Béarnaise und Meersalz. Ein klarer Kontrast zur Meeresküche, aber ein Beweis für die Vielseitigkeit des Hauses. Es war für mich das allererste Mal, dass ich Bisonfleisch gegessen habe. Es ist etwas fester und deutlich würziger als Rind – eine sehr willkommene Abwechslung zu den üblichen Rinderfilets und -steaks.

Den süßen Abschluss bildete ein Dessert-Duo: gegrillte Banane vom Monolith Grill mit Salzkaramell und Schokolade, daneben ein flaumiger Topfenknödel mit Wachauer Marille. Ein Finale voller Texturen, Temperaturen und Aromen.


Zu unserem Menü genossen wir zwei wunderbare Weine aus Österreich, die perfekt zu den Gängen passten: ein 2021 Grüner Veltliner Smaragd aus der Ried Atzberg, St. Michael, Wachau, korrespondierte zu den Vorspeisen. Anschliessend begleitete ein Stone White vom Weingut Walter Polz, Steiermark. Das ist ein Sauvignon Blanc, der erst 12 Monate in Tonamphoren reift, bevor er noch wein weiteres Jahr im Edelstahltank gärt und dann nach zwei Jahren auf die Flasche abgezogen wird. Ein großartiger Begleiter auch zu kräftigen Speisen, wie etwa rotem Fleisch. Mal was ganz was anderes.







Ein erster Besuch im Frühjahr: Kreativität auf dem Teller
Schon im kalten März hatten wir das Vergnügen, das Restaurant Atlantik erstmals zu besuchen. Damals erwartete uns ein spannendes Vorspeisen-Quartett:
- Gratinierte Jakobsmuscheln mit Baby-Spinat und Zitronengras-Schaum
- Thunfisch Tatar mit Ponzuvinaigrette, Mango, Lauch und Tobiko
- Ausgelöster Hummer mit Wassermelone und Passionsfrucht
- Gegrillte Riesengamba mit Hummervinaigrette, Gurke, Wasabi und Salat
Auch damals war der Hauptgang eine wunderbar aromatische bretonische Seezunge, perfekt gegrillt, mit Fingerspitzengefühl serviert. Bei der Nachspeise kommt sogar der Grill zum Eisatz: Bei den Ananasscheiben mit Kokos-Espuma und Passionsfruchtsorbet. Dieser erste Eindruck legte den Grundstein für unsere Vorfreude auf den Sommerbesuch und zeigte bereits, wie facettenreich und ideenreich die Küche im Restaurant Atlantik Fisch ist.



Mehr als ein Restaurant: Technik, Feinkost und Gastgeberkultur
Neben der exzellenten Küche beeindruckt das Restaurant Atlantik Fisch auch durch seine technische Ausstattung: Das Haus ist komplett digitalisiert, von der Küche bis zum Weinkeller. Bestellungen, Temperaturüberwachung, Licht- und Soundsteuerung – alles wird per App koordiniert. Im Hintergrund arbeiten drei große Holzkohlengrills, eine eigene kleine Bäckerei sowie Feinkost- und Fischverkauf. Die Gäste können bei den Weinen sogar bereits im Voraus online eine Auswahl treffen und vor Ort dem Sommelier einfach die Lagernummer der gewünschten Flasche mitteilen.

Was Anja Feigl-von Borch und Peter Feigl seit etwa 30 Jahren im Schlachthofviertel Stück für Stück auf- und umgebaut haben, ist beeindruckend. Mit unermüdlichem Engagement hat das Paar es zu dem gemacht, was es heute ist: eine Oase für Feinschmecker auf der Suche nach authentischen Geschmackserlebnissen in liebevoll gestalteten Räumen wie dem Bistro mit Hochtischen, dem beheizten Wintergarten mit klassischer Bestuhlung, einem außergewöhnlichen Panoramadach zum Öffnen oder der charmanten Teakholzterrasse.
Der Vorteil der Location: Hier sind keine Anwohner, die sich nachts über Lärm beschweren könnten, es kann also auch mal etwas lauter werden. Da die Theresienwiese durchaus fußläufig entfernt liegt, wird hier gern noch weitergefeiert, wenn beim Oktoberfest schon Zapfenstreich ist.
Die Gastgeber Anja Feigl-von Borch und Peter Feigl führen das Haus mit viel Erfahrung und Persönlichkeit. Wer sie persönlich kennenlernt, merkt sofort: Hier arbeiten keine Gastronomen aus Routine, sondern aus Passion.

Fazit: Eine Perle für Gourmets in München
Ob Hummer, Austern, Seezunge oder Bison: Das Restaurant Atlantik Fisch begeistert durch Qualität, Originalität und Herzlichkeit. Wer ein echtes Genusserlebnis sucht, fernab vom Mainstream, in einem historischen Gebäude mit urbanem Flair, ist hier genau richtig.
Ein Besuch ist mehr als ein Abendessen. Es ist ein Erlebnis. Ein Eintauchen in eine Welt aus Aromen, Texturen, Handwerk und Gastfreundschaft. Für Fischliebhaber, Feinschmecker, Fleischgenießer und Weinfans.
Das Restaurant Atlantik zu besuchen, ist Pflichtprogramm für jeden Fisch- und Gourmet-Fan. Es gibt absolut nichts auszusetzen. Das Restaurant ist meine Antwort auf die Frage, wo es den besten Fisch in München gibt. Sprecht das Team – oder Peter direkt – an und lasst Euch durch den Abend geleiten. Stöbert in der Karte und fragt gerne nach Empfehlungen des Hauses. Oder lasst Euch auf ein Überraschungsmenü nach Peters Empfehlungen ein.
Disclosure: Dieser Beitrag erschien in abgewandelter Kurzform im Magazin „Mein München Genuss“ aus dem Ippen Verlag, zu dem ich mehrere Artikel beigesteuert habe.
Wir verbrachten eine kurze, doch unvergesslich schöne Zeit im Restaurant Atlantik Fisch in München. Wir danken für die Einladung, ohne die dieser Artikel nicht möglich gewesen wäre. Dennoch bleibt unsere Meinung nicht käuflich. Destinationen, Hotels und Restaurants überzeugen und begeistern mit ihrer Leistung. Dafür nochmals herzlichen Dank!