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Hotel Post Lermoos: Der Kellermeister der Tiroler Zugspitze

by Hanka Paetow

Hotel Post Lermoos
Die friedliche Stille trügt. Im Hotel Post Lermoos, dem exklusiven vier Sterne „Alpine Luxury Hotel“, tut sich etwas. Die Inhaberfamilie Dengg frönt zum Abschluss der aufregenden Wintersaison einer wahrhaft lukullischen Tradition, die dem Genuss-Philosophen Epikur zur Ehre gereichen würde.

Alljährlich läuft Markus Saletz, der Juniorchef, – ein hoch-kompetenter Sommelier –, noch einmal zur Hochform auf. Man könnte die letzte Veranstaltung der Wintersaison als „den“ Geheimtipp für Gourmet-Hedonisten, für Gourmands, für anspruchsvolle Gaumenverwöhnte und auch für den eingefleischten Weinfan bezeichnen. Dieses Stelldichein der Genießer ist mehr als eine profane Verkostung, es ist ein Highlight unter den superben Reben-Events.

Hotel Post Lermoos
Anfang April. Auf den Almhütten rings um die Tiroler Zugspitz-Arena ist Ruhe eingekehrt. Wenn die Alpin-Enthusiasten, Tiefschneejunkies, Speed-Fetischisten und Langlauf-Genießer die Koffer gepackt haben und allmählich wieder in ihre Wohnzimmer zurückgekehrt sind, schleicht sich der ersehnte Frühling wie ein neugieriges Murmeltier in den beschaulichen Ort, eingebettet zwischen schroffen Felswänden der Zugspitze und des Grubigsteins. Es ist die Zeit des Durchatmens, des Aufatmens, des Innehaltens. Im saftig grünen Tal am Wetterstein bereiten sich beinahe unmerklich Flora und Fauna auf ihre Wiedergeburt vor.

Hotel Post Lermoos

Markus Saletz hat mit seiner gastronomischen Leidenschaft und seiner beruflichen Karriere als Sommelier im Hotel Post Lermoos ein gesellschaftliches Ereignis evaluiert und zur festen Größe aufgebaut. Da stimmt alles: Der exquisite Rahmen, die perfekte Organisation, die einfallsreiche Küche und der gut gefüllte Keller. Mit letzterem ist das delikate und anspruchsvolle Spektrum eingelagerter Weine gemeint, die dem Gast nicht nur zum Galadinner oder beim deftigen Imbiss angeboten werden. Er kann auch mit klammheimlicher Vorfreude seinen Kofferraum damit beladen. Die Koffer werden nachgeschickt.

Kommen wir zurück zur Idee und zum Konzept. Markus Saletz hat mit Fingerspitzengefühl, Überzeugungskraft und feinem Gaumen Winzer und Weingüter an Bord geholt, deren Produktpalette Exklusivität und hohen Anspruch bescheinigen darf. Es sind zumeist wenig bekannte Produzenten mit kleinen Anbauflächen. Dazu gehören u.a. die Weinguter von Alex Gols, Joseph Möth, Mattias Trummer, Gerald Tschida und Julius Steiner. Nichts für Etiketten-Trinker oder Trendkäufer. Ich will ganz bewusst nicht vom „Ehrlichem Wein“ sprechen, den Peter Handke in seinem gleichnamigen Buch beschreibt, ähnlich wie das „ehrliche Butterbrot“, handgekeltert und handgeschmiert von ehrlichen Bauern. Nein, im Hotel Post Lermoos geht’s sympathisch elitär zu, weil man das französische Winzerehepaar Reich vom Chateau Coix de Mai und Château l’Argenteyre gewinnen konnte, beide ehemalige Mitarbeiter des legendären Gutes Chateau Mouton Rothschild. Coix de Mai als auch l’Argenteyre grenzen direkt an Rothschilds Anbauflächen und gelte als absoluter Geheimtipp in Sachen Bordeaux.

Unsere Weinempfehlungen im Hotel Post Lermoos:

Hotel Post Lermoos
Château Croix De Mai, Medoc

  • Die Weingärten des Château liegen zwischen Atlanic-Küste und Gironde Mündung. Der Boden ist gekennzeichnet von Kalkstein mit Kies-Schotter-Auflage. Das von uns verkostete Jahr 2012, einer Cuveé aus 35 % Cabernet Sauvignon 60% Merlot und 5% Malbec und Petit Verdot, zeigte sich mit seiner schönen tiefen karminroten Farbe. Nach anfänglichen Toasty-Nase eröffnen sich schwarze Wald- und Johannesbeere mit einem Hauch dunklem Kakao. Die substantiellen Tannine sind mit den feinen Fruchtaromen von Schwarzkirsche, Trockenpflaume, Schokolade, etwas Tabak fein und harmonisch balanciert.

Hotel Post Lermoos

Hotel Post LermoosAlexs, Burgenland

    Das Weingut pflegt seine Lagen zwischen Parndorferplatte und Neusiedler See, deren Böden wechseln zwischen Schotter, Schwarzerde, Kalkschichten und Schlemm.

  • Chardonnay Reserve Heideboden 2013:
    Goldgelb in der Farbe, duftet er typisch nach reifen Früchten, zarten Noten von Oregano etwas Grapefriut und Fenchel. Der Eindruck setzt sich Gaumen fort. Hinzu kommen feine Anklänge von Annanas, schwarzem Sesam und Nüssen.
  • Blaufränkisch Reserve 2009:
    Leuchtet dunkles Granat mit violetten Reflexen, opaker Kern. In der Nase etwas Holz und ein Bouquet schwarzer Beeren. Im Mund dicht und komplex mit saftigem Tanin, reifen Pflaumen etwas Tabak, frischen Brombeeren.

Hotel Post Lermoos
Tschida, Burgenland

    Der Familienbetrieb bewirtschaftet ca. 20 Hektar Rebfläche im Herzen des Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel. Die Entstehung des Gebietes und das herrschende Klima haben im Seewinkel ein Mosaik aus verschiedenen Bodentypen geschaffen. Zusätzlich zu den westlichsten Vertretern von Salzböden auf dem Eurasischen Kontinent liegen hier fruchtbare Schwarzerde sowie sandige Böden eng nebeneinander

  • Zweigelt Fuchsloch DOC 2014:
    Im Glas dunkles Purpur bis hin zu violetten Reflexen, duftet der Wein nach reifen Kirschen und Pflaumen. Am Gaumen zeigt er intensive komplexe Frucht, Brombeere- und Pflaumennoten bis hin zu schwarzer Johannesbeere, in Harmonie mit feinem Tannin und schöner Länge.
  • Magnat:
    Die Cuveé aus 45 % Cabernet Sauvignon, 45% Merlot und 10% Cabernet Franc wir in 80% neuem Holz und 20% gebrauchtem Fass ausgebaut. In der Farbe tiefes Rubinrot, duftet der Wein nach schwarzen Johannesbeeren und reifen Pflaumen. Die elegante Frucht setzt sich am Gaumen fort und wird begleitet von Kaffeearomen. Zarte Röstnoten runden den Eindruck ab. Kräftiges Tannin.

Hotel Post Lermoos
Möth Vorarlberg

Die besten und größten Lagen befinden sich in der Bodenseeregion in der Lage „Neu Amerika“, vor den Toren von Bregenz. Mit 3,5 Hektar ist Möth der größte und auch einzige Vollerwerbswinzer im Vorarlberg.

  • Müller Thurgau „Seebrünzlar“:
    Ein Klassiker des Bodensees. Zarte gelbe bis grüne Reflexe im Glas, duftet der Wein nach Blüten und knackiger Frucht. Am Gaumen frische Zitrusnoten, weiße Blüten und grüner Apfel, die Säure ist harmonisch eingebunden.
  • Grüner Veltliner:
    Der zart gelb leuchtende, westlichste Grüne Veltliner Österreichs, überzeugt mit seinem Duft nach knackiger Frucht Anklängen von grüner Banane und Litschi sowie feiner Grapefruit. Im Mund spiegelt sich dieser Eindruck herrlich erfrischend wieder.

„Außer Konkurenz“ und neu im Portfolio „Markus Saletz Lieblingsweine“

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Chatêau Mouton Rothschild 1er Cru Classé, Pauillac’ AOC 2006

  • Ein Premier Grand Cru Classé wie aus dem Bilderbuch. Fast schwarz im Glas mit der für Mouton typischen Kraft, atemberaubend in der Vielfalt und Komplexität der Aromen in der Nase und am Gaumen. Virtuos seine Eleganz, ach, ich gerate ins schwärmen – nur noch so viel: Dieser Wein bleibt uns noch lange im Gedächtnis! Ein Merci an meine neuen Freunde Cecil und Gilles Reich für diese Erfahrung….

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Service:


(c) der Fotos: Claudio Michele Mancini | Günter Standl


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