Das Wasser trägt mich. Ich liege rücklings im gläsernen Infinitypool des Hotel Panorama SPA, während der DJ sanfte Beats auflegt. Über mir leuchtet der Sternenhimmel über Kaprun, rund um mich glitzert die Lichtinstallation in sanften Farben. Der Dampf steigt langsam auf, während ich schwerelos die Arme ausbreite und tief durchatme.
Ein paar Gäste gleiten leise durchs Wasser, andere genießen den Ausblick aus der Gletscherblick-Sauna. Das Moonlightbaden im Tauern Spa Kaprun ist mehr als ein Spa-Ritual. Es ist ein Abschied in Schönheit. Zwei Tage voller Entspannung, Genuss und alpinem Erlebnis liegen hinter mir – jetzt ist alles eins: das Gesehene, das Gekostete, das Gefühl.
Und doch – fangen wir von vorn an.

Anreise ins Herz des Salzburger Landes
Schon die Anreise ist überraschend einfach: Von München aus bringt mich die Bahn über Wörgl bis Zell am See. Von dort aus ist es nur ein Katzensprung mit dem Bus: Kaprun liegt quasi vor der Tür. Wer entspannt reisen will, ist hier genau richtig. Kein Mietwagen nötig, kein Stau, keine Hektik. Nur noch eine kurze Busfahrt – und ich stehe vor der eleganten Fassade des Tauern Spa Kaprun. Wer die Deutschland-Ticket besitzt, fährt sogar besonders günstig: Auf der Strecke bis Kufstein gilt die Karte in Verbindung mit der Bayerischen Regiobahn, was die Anreise preiswert und flexibel macht.
Für alle, die nachhaltig und entspannt reisen wollen, ist das ein echtes Plus. Und auch vor Ort braucht man kein Auto: Wanderwege, Radwege, Klamm, Burg und Ortszentrum – alles ist in Gehdistanz erreichbar.

Zimmer 4013: Mein Basislager mit Gletscherblick
Mein Zuhause für die nächsten Tage ist Zimmer Nr. 4013 – ein großzügiges Doppelzimmer mit modernem Design, hochwertigen Naturmaterialien und einem Blick, den man nicht kaufen kann: Direkt auf die Wiesen vor dem Hotel und das dahinter aufragende Kitzsteinhorn.

Holz, Stein, Lodenstoffe – alles ist stimmig, unaufgeregt elegant. Das große Bett lädt sofort zum Ankommen ein, das Bad mit Walk-in-Dusche und ausgewählter Kosmetik spricht alle Sinne an. Der Balkon wird schnell zum Lieblingsplatz. Hier beginnt der Tag – und endet er auch wieder.



Natürlich schön wohnen: Das 4*S Resort Tauern Spa
Das Tauern Spa Kaprun ist mehr als ein klassisches Wellnesshotel. Die Architektur ist modern und harmonisch zugleich, die Materialien sind warm, naturverbunden und hochwertig. Zirbenholz, Filz, Lodenstoffe und Stein schaffen ein Wohlfühlambiente, das sich wie ein Rückzug in die Berge anfühlt.

Die Zimmer – ob Gartenzimmer, Naturzimmer oder kombinierbare Familienräume – sind geräumig, lichtdurchflutet und durchdacht ausgestattet. Besonders die Panoramafenster holen die Landschaft hinein. Wer früh bucht, kann sich ein Zimmer mit Blick aufs Kitzsteinhorn sichern – wie meines, Nr. 4013. Ergänzt wird das Hotelerlebnis durch fünf Restaurants und Bars, das zwei Hauben-Restaurant FinESSEN sowie den SPA-internen Genussbereich.






Zeitreise im Ortskern: Brotbacken wie anno dazumal
Unser erster Ausflug führt uns mitten ins Herz von Kaprun – dorthin, wo der Ort noch seine bäuerlichen Wurzeln zeigt. Im alten Ortskern steht ein historischer Brotbackofen. Zwei Bäcker stehen bereit – mit kräftigen Armen, leuchtenden Augen und einem klaren Ziel: uns das traditionelle Brotbacken näherzubringen.



Ich schaue zu, wie Rosinenhefezöpfe entstehen, wie Dampfnudeln unter dem Tuch gegart werden und wie es plötzlich süßlich aus dem Ofen duftet. Am Ende dürfen wir kosten: Schmalznudeln mit Sauerkraut, außen kross, innen weich, mit einer Prise Alpengeschichte. Kein Showact – sondern gelebtes Handwerk.











Kaprun Museum: Geschichte mit Gefühl
Direkt neben dem historischen Brotbackofen liegt das Kaprun Museum, das in einem über 400 Jahre alten „Steinerbauernhaus“ untergebracht ist. Es gilt als eines der ältesten Gebäude des Ortes. Wer sich für regionale Geschichte, alpine Lebensweise oder die Entwicklung des Tourismus interessiert, sollte hier einen Blick hineinwerfen.
Das Museum erzählt vom Leben in den Bergen, von Landwirtschaft, Brauchtum und vom Bau der Hochgebirgsstauseen, die einst ganze Täler veränderten. Eine kleine, feine Ausstellung – liebevoll kuratiert und atmosphärisch präsentiert.










Zwischen Burg und Barfußpfad: Mein Spaziergang durch Kaprun
Nach dem Brotbacken lasse ich das historische Flair noch ein wenig auf mich wirken und schlendere durch den alten Ortskern. Ich nehme mir Zeit, biege ab Richtung Burg Kaprun, die hoch über dem Ort thront. Viele Jahre war ich hier beim Castlecamp, einer der spannendsten Blogger- und Tourismusevents der Region. Der Blick von der Burg hinab auf das Tal weckt Erinnerungen – an Gespräche, Sessions und laue Sommerabende mit Gleichgesinnten.
Von dort aus gehe ich weiter, über einen Wanderweg, der streckenweise auch als Tauernradweg ausgewiesen ist. Der Weg zurück zum Spa führt vorbei an kleinen Geschicklichkeitsplatten zum Balancieren, einem Barfußweg, der sanft den Kreislauf ankurbelt, und einem charmanten Lehrpfad: Die Landwirtschaftskammer Salzburg hat hier kindgerechte Infotafeln aufgebaut – über „Unsere Milch“, „Familie Rind“, „Auf der Alm“ und „Fleißige Bienen“. Ein liebevoll gemachter Weg, der nicht nur Kinder zum Staunen bringt.
Wieder im Tauern Spa angekommen, gönne ich mir eine kurze Pause – und tauche erneut ein in die Wasserwelt, lasse mich treiben, schwimme ein paar Bahnen, genieße die Aussicht und wärme mich in der Gletscherblick-Sauna auf. Der perfekte Übergang zum nächsten Highlight.

Wellness auf höchstem Niveau: Die SPA Wasser- & Saunawelt im Tauern Spa Kaprun
Das Herzstück des Resorts ist die über 20.000 m² große Wasser- und Saunawelt, die Hotelgästen wie Tagesbesuchern offensteht. Zwölf Innen- und Außenpools, darunter Aktivbecken, Sportbecken, Strömungskanal, Hochbecken, Solebecken und Relaxpools, bieten für jeden Geschmack die richtige Temperatur und Atmosphäre.

Ergänzt wird das Angebot durch eine ausgeklügelte Saunalandschaft mit zehn verschiedenen Themen-Saunen und Dampfbädern – von der Alpenkräuter-Sauna bis zur Erlebnis-Aufguss-Sauna „Bergkristall“.

Das Highlight bleibt für viele der Skylinepool im exklusiven Hotel Panorama SPA, mit freiem Blick auf das Kitzsteinhorn. Der Dachpool (aka Infinity Pool) im Tauern Spa ist nur Hotelgästen und denen, die einen Tagesurlaub De Luxe gebucht haben, vorbehalten. Für Familien gibt es separate Bereiche mit Wasserrutschen, Spielzonen, Ruheplätzen und dem Kinder-Spa „Kidstein“, das mit Indoor- und Outdoorattraktionen punktet. Kurz: Das Tauern Spa versteht Wellness ganzheitlich – vom Aktivgast bis zur Familie.
Day Spa im Tauern Spa Kaprun: Genuss für einen Tag – auch ohne Hotelübernachtung
Das Tauern Spa Kaprun ist nicht nur Hotelgästen vorbehalten. Auch wer in einem anderen Hotel untergebracht ist – oder als Einheimischer einen besonderen Tag erleben möchte –, kann das Spa ganz flexibel nutzen. Tagesgäste haben die Wahl: Sie können entweder nur die Wasserwelt besuchen, oder sich für die Kombination aus Baden und Sauna entscheiden. Besonders beliebt ist das Day Spa-Angebot, das einen ganzen Tag voller Entspannung, Kulinarik und Verwöhnmomente verspricht.
Ob allein, zu zweit oder mit Freunden – wer für ein paar Stunden aus dem Alltag ausbrechen möchte, findet hier den idealen Rückzugsort. Auch Männer sind ausdrücklich willkommen und nutzen die Wellnesswelt zunehmend gerne, sei es zur Regeneration nach dem Sport oder einfach zur Entschleunigung. Wer sich zusätzlich verwöhnen lassen möchte, kann aus einem breiten Spektrum an Behandlungen wählen – von klassischen Massagen über Körperrituale bis hin zu Paaranwendungen im Private Spa.
Ein solches Angebot erinnert mich an mein Erlebnis im Day Spa am Tegernsee, das ich in einem eigenen Beitrag auf Le Gourmand – Das Geniesser-Magazin vorgestellt habe – und zeigt einmal mehr: Qualität, Stil und Offenheit für alle machen ein Day Spa zu einer echten Bereicherung, ganz gleich ob in Bayern oder im Salzburger Land.




Cocktails mit Aussicht: Shaken, Rühren, Staunen
Zurück im Resort wartet schon die nächste Etappe: ein Cocktail-Workshop in der Hotelbar. Vier Drinks stehen auf dem Programm – Klassiker mit Twist, präsentiert von einem Profi, der nicht nur mixt, sondern auch erklärt.
Ich degustiere, lasse mich inspirieren und genieße vor allem das Ergebnis: feine Drinks mit frischen Kräutern, Fruchtsäften und ungewöhnlichen Kombinationen. Die Atmosphäre ist locker, die vertretenen Journalisten und Reiseblogger interessiert, die Bar elegant. Ein gelungener Auftakt für das große kulinarische Finale.

Dinner im FinESSEN: Eine Reise durch Salzburg
Am Abend wird es stiller. Feiner. Das FinESSEN, das Gourmetrestaurant des Hauses, öffnet nur auf Voranmeldung – und es lohnt sich. Zwei Hauben, 14,5 Gault&Millau-Punkte, ein Küchenchef mit Passion: Christof Schernthaner nimmt uns mit auf eine kulinarische „Reise durch Salzburg“.








Das Tasting-Menü ist präzise komponiert, regional verankert und international verfeinert. Jeder Gang erzählt eine Geschichte – vom Alpengarten, vom See, von der Wiese. Der Maitre erklärt die Weinbegleitung mit Wissen und Charme, wir genießen. Langsam. Bewusst. In eleganter Zurückhaltung. Ein Abend wie ein Konzert – leise, stimmig, mit Nachklang.


Küchengeheimnisse mit Christof Schernthaner
Am nächsten Morgen stehe ich in der Showküche. Executive Chef Christof Schernthaner empfängt uns persönlich – offen, herzlich, mit klarer Handschrift. Auf dem Tisch: verschiedenste Fleischstücke. Wild, Rind, Lamm. Daneben Thermometer, Messer, Pfannen. Es geht um das perfekte Garen – je nach Tier, Struktur, Alter und Ziel.
Er erklärt, zeigt, brät. Und dann: dürfen wir kosten. Ich probiere Rind medium rare, dann saftig rosa, dann durch. Dasselbe beim Lamm. Und schmecke plötzlich, was vorher Theorie war: Der richtige Garpunkt ist kein Dogma, sondern eine Kunst.


Wasser, das durch Felsen tanzt: Die Sigmund-Thun-Klamm
Am Nachmittag lassen wir das Resort hinter uns und machen uns auf den Weg zur Sigmund-Thun-Klamm. Der Weg ist leicht begehbar, aber eindrucksvoll: Holzstege führen direkt über das tosende Wasser, das sich über Jahrtausende tief in den Fels gefressen hat. Das Licht bricht sich in den Gischtfontänen, es rauscht, gurgelt, schäumt – ein echtes Naturspektakel.
Am oberen Ende der Klamm liegt der Klammsee, ein türkisfarbener Spiegel, eingefasst von steilen Berghängen. Wir umrunden ihn gemütlich, machen Fotos, atmen durch. Der Ort ist perfekt für Familien, aber auch für alle, die einfach ein wenig Stille suchen. Wer genau hinhört, hört das Echo des Wassers noch lange.

Sigmund-Thun-Klamm: Das rauschende Herz Kapruns
Die Sigmund-Thun-Klamm zählt zu den eindrucksvollsten Naturdenkmälern im Salzburger Land. Auf rund 320 Metern Länge überwindet die Kapruner Ache einen Höhenunterschied von 40 Metern und ist maximal 32 Meter tief eingeschnitten.
Die Klamm ist das Ergebnis eines jungen, rasch ablaufenden Einschneidungsprozesses, der mit einer mittleren Geschwindigkeit von ein bis drei Millimeter pro Jahr vor sich geht. Er stellt somit den jüngsten Abschnitt in der Entstehungsgeschichte der Talbildung dar.
Die Kapruner Ache hat sich über Jahrtausende in den Fels gegraben. Heute führen Holzstege durch die enge Schlucht – direkt über tosende Wassermassen, vorbei an verwitterten Gesteinsformationen, durch eine Welt aus Nebel, Gischt und Lichtspielen.

Oben angekommen erwartet den Besucher der Klammsee, ein türkisblauer Speichersee, eingerahmt von Wäldern und Bergen. Der Rundweg um den See eignet sich perfekt zum Abschalten, Staunen und Fotografieren. Die Klamm ist nicht nur ein geologisches Highlight, sondern auch ein sinnliches Naturerlebnis – kühlend, erfrischend, belebend.

Und dann: Moonlightbaden.
Der letzte Abend gehört dem Wasser. Der Skylinepool öffnet für das Moonlightbaden, der DJ legt Lounge-Beats auf, die Gäste sind leise, fast ehrfürchtig. Das Lichtspiel im Wasser, die kühle Nachtluft, das sanfte Plätschern – es ist Magie.
Ich lasse mich treiben, denke an die letzten Tage, an den Duft des Holzofens, an die glühende Pfanne in der Küche, an das Eiswasser der Klamm. Kaprun leuchtet in der Ferne. Ich fühle mich leicht. Und angekommen.


Abschied von einem Ort der Ruhe
Am nächsten Morgen heißt es Abschied nehmen. Noch ein letztes Frühstück mit Blick auf das Kitzsteinhorn, ein letzter Espresso auf der Sonnenterrasse. Ich checke aus – aber innerlich bleibe ich noch.
Denn das Tauern Spa Kaprun ist mehr als ein Hotel. Es ist ein Ort, der nachwirkt.
Disclosure: Wir verbrachten eine kurze, doch unvergesslich schöne Zeit im Tauern Spa Kaprun. Wir danken für die Einladung, ohne die dieser Artikel nicht möglich gewesen wäre. Dennoch bleibt unsere Meinung nicht käuflich. Destinationen, Hotels und Restaurants überzeugen und begeistern mit ihrer Leistung. Dafür nochmals herzlichen Dank!
Fotos: Einzelne Bilder sind (c) Tauern Spa Kaprun, da ich im Spa-Bereich keine Bilder schiesse (ausser von mir selbst) – und auch nicht solche schönen Außenansichten fotografieren kann.