Home Wein, Bier & mehrBeveragesAuf den Spuren der Büffel – Eine genussvolle Reise zur Buffalo Trace Distillery

Auf den Spuren der Büffel – Eine genussvolle Reise zur Buffalo Trace Distillery

by Götz A. Primke
Buffalo Trace Distillery Drew Mayville

Wer sich für American Whiskey interessiert, kommt an einem Namen nicht vorbei: Buffalo Trace. Die traditionsreiche Destillerie im Herzen von Kentucky ist weit mehr als nur eine Bourbon-Brennerei – sie ist ein Symbol amerikanischer Brennkunst und ein Denkmal für Handwerk. Gemeinsam mit dem Familienunternehmen Sazerac Company, das die Destillerie besitzt, schreibt Buffalo Trace seit Jahrhunderten Spirituosen-Geschichte.

Wir hatten die Gelegenheit, im Rahmen einer exklusiven Degustation drei absolute Klassiker aus dem Portfolio zu verkosten: Buffalo Trace Bourbon, den legendären Sazerac Straight Rye Whiskey sowie den zehn Jahre gereiften Eagle Rare. Und weil Genuss mit Hintergrundwissen noch besser schmeckt, blicken wir auch auf die Geschichte, Herstellung und Philosophie dieser Ausnahmedestillerie. Den wunderschönen Rahmen dieser Verkostung gab die Jahreszeiten Bar des Kempinski Hotel Vier Jahreszeiten München.

Contents

Sazerac – Familienunternehmen mit globalem Spirit

Beginnen wir mit dem Dach über all diesen edlen Tropfen: der Sazerac Company. Auch wenn sie in Europa vielleicht nicht jedem ein Begriff ist, zählt sie heute zu den größten und spannendsten Akteuren der internationalen Spirituosenwelt. Das Unternehmen blickt auf fast 400 Jahre Geschichte zurück und befindet sich bis heute in Familienbesitz – mittlerweile in vierter Generation.

Sazerac verfolgt eine klare Vision: Menschen auf der ganzen Welt hochwertige Spirituosen für jeden Geschmack und Anlass zu bieten. Und diese Vision ist mehr als ein Marketingversprechen. Mit über 450 Marken im Portfolio, darunter einige der renommiertesten Whiskeys der USA, Cognacs aus Frankreich, indischer Single Malt, irischer Whiskey und viele weitere, deckt Sazerac ein breites Spektrum ab – und das in einem Qualitätsstandard, der weltweit Anerkennung findet.

Ihre Premium-Destillerien befinden sich in aller Herren Länder: die Buffalo Trace Distillery in Kentucky, die Domaine Sazerac de Segonzac im Cognac, die Paul John Distillery im indischen Goa oder die Lough Gill Distillery in Irland sind nur einige Highlights. Dazu kommen Büros und Standorte in New Orleans, Montréal, London, Cork und Sydney. Wer also Sazerac trinkt, genießt globale Expertise mit familiärem Fundament.

Buffalo Trace – Amerikas älteste Brennerei im Dauerbetrieb

Das Flaggschiff der Sazerac-Familie ist ohne Frage die Buffalo Trace Distillery. Gegründet im Jahr 1775, ist sie die älteste durchgehend betriebene Destillerie Amerikas – sogar die Prohibition hat sie überstanden. Die Brennerei liegt malerisch in Franklin County, Kentucky, auf dem Gebiet uralter Büffelpfade, den sogenannten „traces“, von denen sich der Name ableitet.

Buffalo Trace ist heute die meistausgezeichnete Brennerei der Welt. Sie stellt eine Vielzahl preisgekrönter Bourbons und Ryes her – darunter bekannte Namen wie Blanton’s, die Van Winkle-KollektionWellerO.F.C. Vintages oder der von uns verkostete Eagle Rare. Die Destillerie ist im National Register of Historic Places gelistet und wurde 2022 von den „Icons of Whisky“ als Global Distiller of the Year ausgezeichnet.

Meister seines Fachs: Drew Mayville

Hinter den Kulissen sorgt einer für die Qualität all dieser Abfüllungen: Drew Mayville, Master Blender und Director of Quality bei Sazerac. Mit über 40 Jahren Erfahrung – unter anderem bei Seagram’s – ist er einer der ganz Großen der Branche. Seit 2004 ist er das Qualitätsgewissen der Buffalo Trace Distillery, verantwortlich für Blend, Abfüllung und Sensorik. Mayville ist nicht nur Qualitätsfanatiker, sondern auch ein leidenschaftlicher Botschafter für amerikanischen Whiskey. Seine Sensorik-Schulungen sind legendär – und auch unsere Verkostung profitiert von seinem Know-how.

Buffalo Trace Distillery Drew Mayville

Bourbon oder Whisky? Was ist der Unterschied?

Bevor wir ins Glas schauen, klären wir kurz eine gern gestellte Frage: Was unterscheidet Bourbon von Whisky?

Ganz einfach gesagt: Bourbon ist eine Art von Whisky, aber nicht jeder Whisky ist Bourbon.

Ein Bourbon muss mindestens 51 % Mais enthalten, wird ausschließlich in neuen, ausgekohlten amerikanischen Weißeichenfässern gereift, darf nicht über 80 % Vol. destilliert und nicht über 62,5 % Vol. ins Fass gegeben werden. Und ganz wichtig: Er muss in den USA hergestellt werden.

Im Gegensatz dazu kommen „klassische“ Whiskys oft aus Schottland oder Irland, bestehen primär aus gemälzter Gerste, werden in gebrauchten Fässern gereift (z. B. Ex-Bourbon oder Sherry) und weisen oft ein rauchigeres, malzigeres Profil auf.

Bourbon schmeckt häufig süßer, cremiger, mit Noten von Vanille, Toffee und Karamell – der Mais und das frische Holzsind prägend.

Die Degustation – drei Flaschen, drei Charaktere

Buffalo Trace Bourbon

Der Klassiker. Der Namensgeber. Der Einstieg in die Welt der Destillerie. Der Buffalo Trace Bourbon ist das, was man einen „People’s Bourbon“ nennt – leicht zugänglich, preislich fair und aromatisch wunderbar ausgewogen. Die Mash Bill basiert auf über 51 % Mais, ergänzt durch Roggen und Gerste. Im Glas zeigt er Noten von Vanille, Karamell, etwas Zimt und kandierten Früchten. Die Süße ist charmant, das Holz gut integriert. Ein Bourbon für jede Gelegenheit – pur, auf Eis oder im Old Fashioned.

Sazerac Straight Rye Whiskey

Wer Rye Whiskey bislang nur aus Cocktails kannte, sollte dem Sazerac Rye pur eine Chance geben. Seine Geschichte reicht zurück bis ins New Orleans des 19. Jahrhunderts, wo er als Hauptbestandteil des berühmten Sazerac Cocktailsdiente. Der Whiskey besteht zu mindestens 51 % aus Roggen, was ihm eine angenehm würzige, trockene Note verleiht. Im Glas entfalten sich Pfeffer, Zitrus, florale Noten und ein Hauch Eukalyptus. Elegant, nicht aufdringlich – ein Rye mit Klasse.

Eagle Rare 10 Year Old

Der Star der Runde – optisch wie geschmacklich. Der Eagle Rare reift ganze zehn Jahre und zählt zu den Premium-Bourbons im Portfolio. Früher als „Single Barrel“ vermarktet, ist jede Flasche trotzdem ein Ausdruck von Sorgfalt und Balance. Im Bukett finden sich Orange, dunkle Schokolade, Honig, Backgewürze und reife Eiche. Der Abgang ist lang, cremig, würzig. Ein echtes Erlebnis – und das zu einem immer noch fairen Preis.

Fazit: Buffalo Trace ist mehr als Bourbon

Wer Buffalo Trace nur als Flasche im Supermarkt kennt, hat nur an der Oberfläche gekratzt. Hinter dem Namen verbirgt sich eine ganze Welt voller Geschichte, Handwerk und Hingabe. Die Kombination aus amerikanischer Brennkunst, globaler Erfahrung der Sazerac Company und Persönlichkeiten wie Drew Mayville ergibt ein Spirituosenerlebnis, das seinesgleichen sucht.

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