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In 10 Schritten zum perfekten roten Dhal

by Götz A. Primke
Roter Dhal
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Vegan oder vegetarisch – das perfekte Dhal bereichert jede gesunde Küche. Ob als Hauptgericht oder abwechslungsreiche Beilage, ein Dhal – oder auch Dal – ist die Prise Exotik aus Indien für unsere Küche. Wir zeigen Euch, wie ihr in 10 Schritten zum perfekten Dhal kommt.

Wir haben mittlerweile mehrere Versionen ausprobiert und sind von der Vielfältigkeit dieses Gerichtes fasziniert. Ein schnelles Mittagessen, ein leichtes Abendessen – oder die perfekte Beilage zum Fleisch – Dhal ist aufgrund seiner Zutaten absolut bekömmlich. Bei keiner Reise durch Indien, Sri Lanka oder Pakistan und Umgebung darf Dhal fehlen.

Für mich ist Dhal auch die Erinnerung an eine wunderschöne und intensive Ayurveda-Kur im Devaaya Ayurvedic & Nature Cure Centre in Goa, Indien. Der dortige Ayurveda-Arzt hat mir im Konsultationsgespräch am Ende der Ayurveda-Kur mit auf den Weg gegeben, dass ich daheim zurück in Deutschland mehr Dhal essen sollte, da das für mein Vata-Pitta-Dosha gut sei.

Contents

Was ist Dhal?

Dhal – manchmal auch Dal oder Daal geschrieben – ist nichts anderes als ein würziger Linseneintopf. Der wichtigste Bestandteil eines Dhals sind Hülsenfrüchte, beispielsweise rote Linsen, Bohnen oder Kichererbsen. In der traditionellen vegetarischen Küche Indiens nehmen Hülsenfrüchte eine große Rolle ein, da sie für die pflanzliche Ernährung viele Inhaltsstoffe liefern. Das Gericht ist beinahe vegan. Tierischen Ursprungs ist nur das „Ghee“, das geklärte Butterfett. Aber stattdessen kann man ja auch nur Olivenöl nehmen. Doch Butter bzw. Butterfett bereichern den Geschmack. Regionale Unterschiede finden sich in Farbe, Konsistenz und Gewürzmischung – vergleichbar zu den Buletten in Deutschland – eines ist ihnen aber gemeinsam: Sie schmecken alle himmlisch.

Am einfachsten ist die Kombination von roten Linsen und Kokosmilch. Rote Linsen brauchen keine Einweichtest und sind innerhalb von etwa 20 Minuten genau bissfest und gleichzeitig leicht matschig. Das perfekte rote Dhal. Natürlich können auch andere Linsen dafür verwendet werden, dann muss die Kochzeit je nach Garzeit der Linsen erhöht werden und etwas mehr Flüssigkeit zum Garen verwendet werden.

Welche Gewürze kommen in Dhal?

Je nachdem, welche Hülsenfrüchte und weitere Zutaten verwendet werden, wird ein Dhal kräftig gewürzt. Üblicherweise sind Zwiebeln oder Schalotten, Knoblauch und Ingwer dabei – Zitronengras oder Curryblätter können ebenfalls hinzugefügt werden. Chili kann selbstverständlich auch rein – je nach Geschmack und Gewohnheit. Außerdem werden im Mörser oder Mixer vorher Gewürze wie Kreuzkümmel, Koriandersamen, Sternanis, Kardamom, Curry, Curcuma, Fenchelsamen, Senfsamen, Zimtstange und Nelken fein zerstösselt bzw. gemahlen. Die Gewürzmischung Garam Masala kann ebenso als Grundlage für das Dhal verwendet werden. Die Gewürzmischung ist schon deshalb wichtig, damit die blähenden Eigenschaften der Hülsenfrüchte reduziert werden. Im Dhal kann auch ein Lorbeerblatt mitköcheln.

Die andere wichtige Zutat ist das Gemüse. Gerade Tomaten kommen in den meisten Dhal-Rezepten vor. Alles andere ist ein Kann, kein Muß. Es geht um den eigenen Geschmack oder auch das, was gerade im Kühlschrank ist.

Kurz vor dem Schluss bringt ein Schuß Zitronensaft etwas Frische in das Dhal. Verfeinert wird ein Dhal am besten mit frischem Koriander und/oder Petersilie. Wem das Dhal wider Erwarten doch zu scharf oder intensiv geworden sein sollte, der könnte auch einen Schlag Joghurt nehmen. Aber dann ist das Dhal nicht mehr vegan.. Und wer sein Dhal gern etwas mehr „crunchy“ mag, der kann sich geröstete Cashewkerne oder Sonnenblumenkerne drüberstreuen.

Als Beilage passt zum Dhal immer Reis, aber auch das typische indische Nam-Brot, Chapati oder Roti. Hier ergeben sich viele Kombinationsmöglichkeiten.

Wie lange kocht Dhal?

Dhal sollte immer eine eher etwas cremige bis matschige Konsistenz haben. Das liegt daran, dass die Hülsenfrüchte durchgegart werden sollten. Da rote und gelbe Linsen zu den geschälten Hülsenfrüchten gehören, müssen sie nicht erst eingeweicht werden und sind in ca. 20 Minuten gar und zu einem perfekten Brei gekocht. Wer mag, könnte nochmal mit einem Zauberstab durch das Dhal durchgehen. Aber wir können davon nur abraten, das zerstört die Textur des Dhal, das ja auch noch etwas knackig-bissfeste Teile haben sollte.

Wie gesund ist Dhal?

Linsen sind nicht nur für vegetarisch und vegan lebende Menschen eine gute Eiweißquelle, sondern für jedermann vorteilhaft: Sie bieten Abwechslung zu tierischen Produkten und sind aufgrund ihres hohen Ballaststoffanteils langanhaltend sättigend sowie gut für die Verdauung. Das enthaltene Eisen ist an Blutbildung und Sauerstofftransport beteiligt und kann in Kombination mit dem im Zitronensaft enthaltenen Vitamin C besser genutzt werden.

Eine Besonderheit der Hülsenfrüchte ist, dass die enthaltenen Kohlenhydrate sehr langsam abgebaut werden. Das ist gerade für Diabetiker von Vorteil, die nur die Hälfte der Kohlenhydrate aus Hülsenfrüchten anrechnen müssen. Die langsam verdaulichen Kohlenhydrate und reichliche Ballaststoffe sorgen auch für eine lang anhaltende Sättigung, was beim Abnehmen helfen kann. Linsen sind reich an Eisen und Magnesium, enthalten aber kein Fett. Außerdem enthalten sie wichtige B-Vitamine. Aus diesem Grund sind Linsen gerade für das Nervensystem ein wertvolles Lebensmittel, das regelmässig auf dem Teller landen sollte.

Bei welchem Wetter ist Dhal ideal?

Indisches Dhal ist perfekt bei jedem Wetter. An heißen Sommertagen ist es grundsätzlich sinnvoll, nicht zu kalte Speisen und Getränke zu sich zu nehmen. Warmes Essen ist leichter verdaulich, da die Kälte dem Körper Energie entzieht. Wer besonders unter heißen Sommertagen leidet, sollte daher eher ein warmes Dhal geniessen statt mit einem Eis seine Körpertemperatur noch zu senken und den Körper noch mehr zu belasten. Im Winter wiederum wärmt das Dhal den Körper, regt den Stoffwechsel an, liefert die nötigen Ballaststoffe und Mineralien und macht auch so einfach Spaß.

Die perfekte Abwechslung in ein simples rotes Dhal, das nur eine Beilage wäre, ist die Zugabe von Früchten und Gemüse. Farblich und geschmacklich empfehlen wir Tomaten und Spinat oder Mangold.

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Ist Dhal ayurvedisch?

Alle Zutaten eines Dhal sind vegan. Die einzige Konserve – und somit nicht ayurvedische Zutat – ist Kokosmilch. Die gibt es in Europa leider nicht frisch. Wer sie einmal frisch in Südostasien gekostet hat, kennt den Unterschied. Kompromisse müssen manchmal sein. Die restlichen Zutaten für den Dhal sind perfekt haltbar. Tierischen Ursprungs ist nur „Ghee“, das ist geklärtes Butterfett. Ghee findet ihr in Bio-Läden. Günstiger ist Ghee, wenn er selbst gekocht wird.

Was bewahre ich Dhal auf?

Sollte der – bei mir bisher noch nicht eingetretene – Zufall es wollen, dass etwas übrig bleibt, dann lässt sich Dhal im Kühlschrank aufbewahren und später als Brotaufstrich verwenden oder mit einem Schuss Wasser wieder aufwärmen. Angeblich lässt sich Dhal sogar einfrieren.

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Das perfekte Dhal: So schmeckt es

So ein Dhal ist unheimlich vielfältig. Je nachdem, welche Gewürze verwendet werden, welcher Chili genommen wird und wie scharf er ist, welche Gemüse genommen werden und welche Speisen das Dhal begleiten – entsprechend anders schmeckt das Dhal. Und vor allem natürlich auch: welche Linsen genommen werden. Ein Dhal ist eine Bereicherung für den Esstisch. Als Hauptspeise steht es für sich, als Begleiter erweitert es das Gericht. In nur 10 einfachen und schnellen Schritten lässt sich in einer knappen halben Stunde ein wohlschmeckendes, veganes Essen zaubern.

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Die Weinempfehlung zum Dhal

Als Wein verlangt das Dhal auf jeden Fall nach einem kräftigen, knackigen Weißwein. Die Schärfe des Chili, die Würze der Zutaten, die Säure von Tomaten und Zitrone – das verlangt nach einem Weißwein mit Charakter.

Wir entschieden uns für den 2019er Hermes Diactoros II vom Weingut Omina Romana. Kreativität und Spontaneität geben diesem Wein den Namen „Hermes“, der griechische Götterbote. Die frische, aromatische und leichte Cuvée spiegelt den Reichtum und die mineralische Vielfalt der vulkanischen Böden seiner Heimat wider. Hermes Diactoros II lässt intensive Geschmackserlebnisse schon beim ersten Probieren entdecken.

Die Trauben der einzelnen Rebsorten werden jeweils im optimalen Reifezustand getrennt geerntet, im Anschluss daran selektiert und entrappt. Nach einer Kaltmazeration von etwa 48 Stunden werden die Trauben leicht gepresst und der so gewonnene Most in Edelstahltanks sortenrein vergoren. Sobald die alkoholische Gärung abgeschlossen ist, wird der Wein in Stahltanks für etwa drei Monate auf der Feinhefe sortenrein belassen. Erst nach dem Abschluss der Vinifikation der einzelnen Sorten werden die Weine assembliert und abgefüllt. 

Das Weingut Ômina Romana wurde 2007 von der Familie Börner in der Gegend von Velletri, 40 km südöstlich von Rom, inmitten der vulkanischen und grünen Hügeln der Castelli Romani gegründet. Die Familie realisiert die Vision, mit Präzision und Wissen an die über 2500-jährige Geschichte des Weinbaus mit höchster Qualität anzuschließen. Nach dem Ersten Weltkrieg ist diese Tradition in Vergessenheit geraten. Das Ergebnis sind heute wieder Spitzenweine auf der Grundlage von Erfahrung und Wissenschaft, Einsatz und Leidenschaft, gepaart mit Liebe zur Natur. Die Familie fühlt sich der antiken Tradition des „Vinum Velletrum“ verpflichtet.

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