Home ReiseFrankreich Welche Smartphone-Apps und Social Media Anwendungen sind wichtig für den Urlaub im Elsass?

Welche Smartphone-Apps und Social Media Anwendungen sind wichtig für den Urlaub im Elsass?

by Götz A. Primke

Mobile und Social sind in Frankreich selbstverständlich. Während auf der deutschen Seite des Rheins noch diskutiert wird, was alles negativ daran ist, jetzt überall verfügbar zu sein, und was schlimm daran ist, viele soziale Kontakte zu haben, wird jenseits von Gevatter Rhein einfach mal losgelegt. In Frankreich wird nicht nur beim Essen an die Gäste gedacht. Touristen, für die die Schlagwörter „sozial“, „lokal“ und „mobil“ zunehmend eine wichtige Rolle spielen, kommen im Elsass auf ihre Kosten. Das Angebot für Web 2.0 affine Besucher wird von zahlreichen Arbeitsgruppen und Initiativen beständig weiterentwickelt: mobile Webseiten, Apps, QR-Codes und GPS-Tracks zeigen Elsass-Reisenden die Region in einer „augmented reality“ – einer erweiterten Realität. Der sogenannte „M-Tourismus“ (mobile Dienste und Global Positioning Systeme) via Smartphone-Apps eröffnet dabei ganz neue Möglichkeiten. Touristen können lokalisiert und mit standortbezogenen Auskünften versorgt werden und sich so unterwegs unmittelbar Zugang zu personalisierten Informationen verschaffen.

Das einfachste Mittel für mobile Informationen sind Flashcodes, die auf Informationstafeln oder Gebäuden in Dörfern und Städten angebracht wurden. In Sélestat kann man zum Beispiel einer zwei Kilometer langen Strecke mit neun QR-Code-Stationen folgen. Smartphone-Nutzer sehen so über ihre Smartphone-Apps alle Highlights und erfahren viel Wissenswertes über das Städtchen im Zentralelsass, ohne an einer klassischen Führung teilzunehmen. Aber auch viele mobile Webseiten und Apps bereichern das touristische Angebot im Elsass:

Welche Smartphone-Apps und andere Angebote gibt es im Elsass?

Die einheitliche, dreisprachige Webseite tourisme-alsace.mobi (dt., engl., frz.) für alle mobilen Geräte ermöglicht es Nutzern, ihren Standort bestimmen zu lassen, um entsprechende, individualisierte Informationen zu Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungen oder Unterkünften zu erhalten. Für iPhone- oder Android-Smartphone-Nutzer bietet die mobile Webseite außerdem eine App, die eine Navigation in der erweiterten Realität ermöglicht.

„Mes routes d’Alsace par GPS“ – Mit personalisierten GPS-Tracks über die elsässischen Straßen

Unter alsacegps.com gibt es acht Vorschläge für Besichtigungstouren durch das Elsass: Weinstraße, Rheinstraße, Nordvogesenstraße, Mittelvogesenstraße, Töpferstraße, Grüne Straße, Vogesenkammstraße oder Route Joffre. Über die Webseite und deren interaktive Karte können Besucher sich ein personalisiertes Roadbook im PDF-Format und eine GPX- oder KML-Datei mit dem GPS-Track ausgeben lassen. Unterwegs wird man nicht nur richtig vom Navigationsgerät geführt, sondern bekommt je nach Vorauswahl (Kultur, Natur, Familie, Aktivurlaub) eine digitale Führung mit Ton. QR-Codes im Roadbook ermöglichen mobilen Zugang zu Informationen über Kulturerbe und Geschichte der Sehenswürdigkeiten am Wegesrand.

„2000 ans d’architecture en Alsace“ – 2.000 Jahre Architektur im Elsass

Dank dieser mobilen Webseite „2000 ans d’architecture en Alsace“ können Besucher das architektonische Erbe im Bas-Rhin, dem Unterelsass, ganz in Ruhe bei innovativen Spaziergängen und in ihrem ganz eigenen Tempo entdecken. 40 Gebäude aus allen Epochen von der Antike bis heute, außergewöhnliche und häufig unbekannte Orte, erzählen mehr über die Geschichte der Region und ihre Menschen. Die Informationen sind unter geographischen, thematischen oder auch chronologischen Gesichtspunkten zugänglich.

„Destination Alsace“ – Das Elsass in bewegten Bildern

Die App „Destination Alsace“ für iPad, iPhone und Android zeigt in vielen kleinen Kurzfilmen warum es sich lohnt, der kleinsten Region Frankreichs einen Besuch abzustatten. Nutzer können aus den fünf Themenbereichen „Natur & Wellness“, „Kulturerbe & Museen“, „Feste & Traditionen“, „Freizeitaktivitäten & Ferien“ oder „Schlaraffenland Elsass“ auswählen. Auch ein standortbezogener Zugang ist möglich.

„6. August 1870“ – Digitaler Entdeckungsrundgang über das Schlachtfeld von Fröschweiler

Die mobile Internetseite „6. August 1870“ und die iPhone-App „Mobi’1870“ führen Besucher über das Schlachtfeld von Froeschwiller, auf dem am 6. August 1870 die Schlacht von Woerth stattgefunden hat. In ihrem ganz eigenen Tempo entdecken Touristen mithilfe von Flashcodes elf symbolträchtige Orte und Monumente am Rande des Schlachtfelds in Woerth, Mosrbronn-les-Bains, Froeschwiller, Goersdorf und Gunstett. Weitere multimediale Inhalte wie Fotos, Videos und Spiele runden die Besichtigung ab.

„Alsace Bossue à vélo“ – Mit Fahrrad und GPS durchs „Krumme Elsass“

Für Fahrradtouristen stellt das Office de Tourisme von Lorentzen Navigationssysteme für eine Audioführung auf der Radstrecke „Die welschen Dörfer“ – „Alsace Bossue à vélo“ zur Verfügung. Drei Schleifen unterschiedlicher Länge führen durch Ortschaften, die im 16. und 17. Jahrhundert von französischen protestantischen Flüchtlingen, den Hugenotten, neu besiedelt und erbaut wurden. Das GPS leitet durch die grüne Idylle und gibt zahlreiche Informationen zur Geschichte des Krummen Elsass.

Kostenlose Audioguides für MP3-Player und Smartphones

Der Zeitungsverlag DNA (Dernières nouvelles d’Alsace) hat drei Audioguides (dt., engl., frz.) für diejenigen entwickelt, die Straßburg oder die Gegend zwischen Châtenois und Colmar ohne professionelle Begleitung entdecken möchten. Herunterladen kann man die MP3-Dateien „Reise rund um die elsässischen Spezialitäten“, „Straßburg, die Geburtsstätte der Europäischen Union“ und „Rundgang durch Straßburg“ hier.

iYo – Elsässisch lernen mit einer App

Die App „iYo“ für iPhone und Android funktioniert wie ein Wörterbuch – doch die brauchen wohl vor allem die französischen Touristen in der Region. Französische Ausdrücke aus den Bereichen „Drague“ (Anmache), „Faire la fête“ (Feste feiern), „D’jeuns“ (Jugendsprache) und „Juron“ (Flüche) werden in den sympatisch klingenden Dialekt übersetzt. Für die richtige Aussprache kann man sich den elsässischen Begriff oder Satz auch vorlesen lassen. Wer fleißig übt, kann schon beim nächsten Elsass-Besuch wie ein Einheimischer schimpfen: „Dü Pfùtzefràtz“ (Du Pustelgesicht) oder gekonnt Komplimente machen: „Dü stràhlsch wie e Mäikafer“ (Du strahlst wie ein Maikäfer).

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