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Collaborative Consumption: Der neue Trend zum gemeinsamen Fahren, Wohnen, Essen

by Götz A. Primke

Touristische_Runde_Feb2012_Collaborative_Consumption
Share the Love. Teilen wir bald (wieder?) alles? Das Auto, die Wohnung, das Essen – all das ist schon fast eine Selbstverständlichkeit. Private Zimmervermittlungen und Ferienwohnungen gibt es schon lange. Mitfahrgemeinschaften und die dazugehörigen Mitfahrzentralen sind auch schon lange bekannt. Mit Fremden gemeinsam essen ist spätestens seit Zeiten von Jumping Dinner eine interessante Option. Doch dank Internet und vor allem dank der Sozialen Medien und der Smartphones hat sich diese Entwicklung rasant beschleunigt und verstärkt. Jetzt hat das Thema auch noch ein Buzzword. Dem kommunistischen gemeinschaftlichen und altruistischen Teilen steht nunmehr das Businesskonzept der „Collaborative Consumption“ gegenüber. Bei dieser gibt es auch Marktakteure, die Geld verdienen. Doch welche sind das und wie machen sie das? Und welche Win-Win-Situation wird den jeweiligen Spielern angeboten? Die Touristische Runde, Münchens Stammtisch von Journalisten und PR-Beratern im Tourismussektor, war kürzlich im Best Western Hotel Cristal ganz nah dran am Puls der Zeit. Dem Thema „Collaborative Consumption“ hat die Zeit Ende letzten Jahres einen großen Artikel gewidmet, über den Boom der privaten Unterkünfte war kürzlich erst in der Welt zu lesen. Wir diskutierten, was dahinter steckt. Was bringt die Menschen dazu, lieber zu leihen als zu kaufen, zu tauschen statt zu besitzen?

Das theoretische Fundament lieferte uns Prof. Dr. Theo Eberhard, Dekan der Fakultät für Tourismus der Hochschule München. Aus der Praxis berichteten

Ich habe für Euch die wichtigsten Statements stichpunktartig mitgeschrieben und hier etwas zusammengefasst. Da wir lange und ausführlich diskutierten, ist dies ein langer Artikel geworden – der außerdem reichlich lange gebraucht hat, bis ich ihn endlich online stelle.

Collaborative Consumption : Couchsurfing, Carsharing / Ridesharing, Filesharing

Prof. Dr. Theo Eberhard: Ist Collaborative Consumption ein Trend? Wird Besitz zur Bürde?

  • Besitz wird teils zur Bürde, teils werden wir gern Dinge behalten. Besitz führt zu einer unglaublichen Produktionsmenge – die ist aber auch eine Bürde für die Umwelt, da sie grösstenteils sinnlos ist. Viele wollen alleine besitzen. Unglaubliche Menge von realen Gütern, die eigentlich nur darauf warten, benützt zu werden. Aber ich kann Güter auch benützen, ohne dass sie mir gehören.
  • Wir haben aber auch Traditionen des Nichtbesitzens. In jüngerer Zeit war das Allmende-Gut, das einer landwirtschaftlichen Gemeinschaft zur Benützung stand, aber nicht einem alleine. Gemeinschaftlicher Besitz oder gem. Boden, wie die Almen, sind heute noch in gewissen Gegenden üblich.
  • Bei den Jamomami-Indianern ist eigener Besitz verpönt und verboten, da er dort gemeinschaftsschädlich ist. In der Landwirtschaft sind Maschinenringe heute noch gebräuchlich. Wir brauchen auch diese Formen von Gemeinschaftsbesitz im touristischen Angebot bei Reisen in den Dschungel zu den Indianern. Dies geht immer schief, wenn ein Hotelier sich eine Lodge dort aufbaut und es alleine besitzen will. Deshalb hat sich in Lateinamerika eine Form von Tourismus entwickelt, die von einer Gemeinschaft gemeinsam betrieben wird. So wirken alle mit beim Tourismus und haben alle einen gemeinsamen Nutzen davon.
  • Junge Leute verstehen heute nicht, dass man Musik nicht teilen kann. Wir haben eine andere Vorstellung als früher, wo einer eine Schallplatte besass und man hat sie einem anderen nur vorgespielt.
  • Was man am liebsten besitzt, ist Geld. Die einen oder anderen gehen unterschiedlich mit Geld an. Auch hier gibt es neuere Vorstellungen. Geld hat eine Geldaufbewahrungsfunktion. Für andere nur noch eine Tauschfunktion. Der Chiemgauer als Währung ist in dieser urkapitalistischen Form eine Form, die sich dem eigentlichen Geldbegriff entzieht. Er wird im Sinne der Gemeinde verwertet und nicht zum neuerlichen Erwerb von Besitz verwendet. Wir haben hier neue Formen des Verständnisses von Geld.
  • Auch wer Wohnungen vermietet, muss diese ja erstmal besitzen.
  • Die touristische Ökonomie ist von Reiseveranstaltern geprägt. Was hier im kommen ist: dass sich Reisende Einzelne andere suchen, die genauso Lust auf diese Reise haben. Auch hier wird sich der Markt vom Markt u Anfrage ändern.
  • Auch wenn ich ein Auto habe oder ob ich mir eins von Stattauto oder wem auch immer habe, wird sich ändern. Der Stolz auf PS ist Leuten über 40 vorbehalten, die sich selbst verwirklichen wollen. Jüngere wollen sich einfach nur fortbewegen.
  • Es ist ein spannendes Feld, wir leben in einem Umbruch, wo sich die Waren-, Dienstleistungs- und Geldwelt verändern.

Nectar & Pulse, Fr Schichl:

  • Wir machen persönliche Travelguides.
  • Wir scouten Locals, die geben uns Lieblingstipps, deren Profile kann man ansehen, was für Musik, Filme mögen die.
  • Wohin wollen die, welche Cafés, Flüge wollen die.
  • Dann kann man auf einer Webseite einen personal travel guide zusammenstellen.
  • Dann bekommt man eine Kiste, mit Ringbuch voll von Insidertipps, was man wo sich anschauen will.
    Dies Ringbuch kann man sich persönlich erweitern, eigene Notizen machen, das wird dann zujm personal travel Tagebuch.
  • Es kommen jetzt noch einige Städte dazu.
  • Demnächst auch mobil.
  • Wir kommen beide vom Design her, daher haben wir ein haptisches Design-orientiertes Ringbuch, aber wir bringen es auch in die digitale Welt.
  • Wenn man mit zugeschneiderten Tipps reist, dann ist es so, wie wenn man mit einem guten Freund an der Hand reist.

Markus Barnickel, Carpooling:

  • 2 Mio. Menschen nutzen monatlich die Plattform.
  • Vor 10 Jahren waren Leute noch stolz auf ihr Auto, da hatten Anfang 20-jährige selbstverständlich einen Wagen.
  • Heute will sich keiner rumschlagen mit Parkplätzen, Kosten für Benzin, Versicherungen, Wartung.
  • Carpooling ist eine Mitfahrzentrale, die viele Menschen bewegt.
  • Die Nachfrage nach Mobilität steigt jede Woche weltweit.
  • Vor 10 Jahren haben wir angefangen, im Internet eine Plattform aufzubauen.
  • Das ganze Thema ist von Hippie zu hip gewechselt.
  • Früher rein Studentisch, heute macht es jeder.
  • Die digitale Generation, die mit dem Thema gross geworden ist, macht es selbstverständlich.
  • Der gestiegene Bedarf nach Mobilität und die gestiegenen Kosten für Benzin sind die Triebkräfte. die Leute suchen Mobilität.
  • Studenten, Reisende, Geschäftsreisende suchen etwas.
  • Wer kurzfristig etwas sucht, der sieht sehr hohe Kosten bei Flug und Bahn.
  • Wir sind deutlich günstiger. Per App kann man sehr kurzfristig seinen MFG suchen und finden.
  • Wir haben eine Plattform geschaffen, wo man ganz einfach seine Mobilitätslösung finden kann. Wenn man ein paar Stunden mit jemandem im Auto sitzt, dann hat mian einiges mit ihm geteilt und sehr viel Spass. Das Thema Collaborative Consumption treibt uns sehr weit nach vorne.
  • Warum es heute so gut funktioniert: jahrelang wäre das Gefühl bei jemand Fremdem ins Auto zu steigen eine Hürde. Man kannte den Fahrer nicht, wusste nicht, wo man einsteigt.
  • Heute gibt es die social currency: das Foto des Fahrers, ADAC-Mitglied, Reisepass, Kommentare, unglaubliche Transparenz über die Person, mit er man das Auto teilt.
  • Über 50% der Kunden sind weiblich.
  • In strukturschwachen Gegenden sind wir auch sehr stark.
  • Webseiten: carpooling.com, Mitfahrzentrale.de

Wimdu-Chef Christopher Oster:

9flats.com, airbnb, wimdu…

  • Eigentum ist eine Verpflichtung, der man nachgehen muss.
  • Wir haben mit unserer Plattform Privatunterkünften den Zugang zu Touristen gegeben.
  • Man kann seine Privatunterkunft oder Ferienwohnung an anderen vermieten.
  • Heute 35.000 Unterkünfte in 100 Ländern und 2.000 Städten.
  • 5 – 30.000 Euro/Nacht, entsprechend vielfältig sind die Nutzer und Anbieter.
  • Der Prozess ist sehr sehr einfach. Man gibt Ort und Reisedaten an, erhält Trefferliste, hat dann Detailseite mit mehr Infos. Fotos, Beschreibungen, Infos zum Gastgeber, Bewertungen von vorherigen Gästen, Profilfoto, Angaben zu Interessen, Hobbys, Arbeitgeber etc
  • Dann kann man Kontakt aufnehmen zum Gastgeber, informiert sich ob Angebot im Zeitraum verfügbar ist, stellt dann Check-out Page die Buchung und Zahlung her.
  • Was passiert, wenn man abgelehnt ist? Diese Daten sollte man vorher kennzeichnen, wann man keine Gäste haben will. Dies kann man alles auf der Plattform eingeben.

Jörg Zimmermann, Mitess-Zentrale München:

  • Läuft ähnlich wie bei wimdu oder MFZ, man meldet sich an, versucht sich über das Portal zu treffen.
  • Die Gäste werden entweder eingeladen oder laden sich selbst ein. Dann kommen die Leute zusammen oder nicht.
  • Mein Geschäftspartner und ich essen sehr gern, haben auch schon Couchsurfing schon ausprobiert.
  • Wir nennen es Facebook am Tisch. Wir wollen die Leute weg vom Chat bringen. Und zurück an den Tisch. Unter 4, 8 oder 10 Augen wieder gemeinsam redet, zusammenkommen.
  • Wir haben Filterfunktion, ich kann nach Interessen suchen, ob ich aus persönlichen Gründen einen Rechtsanwalt brauche und den zu mir nach Hause einlade oder suche einen Squashspieler, nach Alter, nach sämtlichen Kriterien filtern, wir haben genau die Leute zuhause, die wir auch wollen.
  • Es gibt 2 Möglichkeiten aktiv zu werden: der Gastgeber kann sich bestimmte Gäste raussuchen, die er kennenlernen möchte. Oder der Gast kann aktiv werden für ein Essen, das eingestellt ist, und dann sich bewerben und fragen, ob er einen Platz haben kann. Das letzte Wort hat immer der Gastgeber.
  • Begrenzt auf die Anzahl, die der Gastgeber festlegt.
  • Das funktioniert nicht nur abends sondern auch mittags oder brunch oder wie auch immer.
  • 25-50+ Jahre Zielgruppe.
  • Die 50+Gruppe ist relativ stark, damit haben wir garnicht gerechnet.

Oster:

  • Bei uns haben wir auch festgestellt, dass wir das Konzept nicht festlegen können auf eine Zielgruppe. dies ist völlig unabhängig von der Altersgruppe.
  • Das geht von WGs im Ausland für Studenten bis hin zu Leuten, deren Kinder aus dem Haus sind und die das Kinderzimmer weitervermieten.

Zimmermann:

  • Man sollte für alle diese Plattformen offen sein, komplett fremde Menschen kennenzulernen.
  • Der Trend geht dahin, offen zu reagieren und neue Leute zu treffen.
  • München ist eine Stadt mit vielen Singles, so kommt man wieder in Kontakt mit diversen neuen Menschen und kann sich ggf. neu aufstellen.

Diskussionsrunde über Collaborative Consumption im Plenum:

Hans-Werner Rodrian: Welche rechtlichen Seiten sind für den Anbieter privater Wohnungen wichtig? Gewerbeschein?
Zimmermann: kein Gewerbe, solange man nur einen Unkostenbeitrag verlangt, ohne sich zu bereichern. Aber wir haben noch kein Problem mit dem KVR oder der Gastronomie.
wimdu: wir prüfen Angebote und nehmen mit den Vermietern Kontakt auf. Wir lassen keine grossen Häuser zu, die ein Hotelersatz sind. Aber gewerbliche Vermieter, die ihre Ferienwohnung an der Ostsee vermieten, haben wir auch. Der Vertrag kommt zustande zwischen Vermieter und Mieter, wir sind nur Vermittler. Wir stellen sicher, dass sich A und B finden und bauen das operative Gerüst drumherum. Wir unterstützen die Transaktion, die Transaktion an sich ist aber zwischen Vermieter und Mieter. Der Kunde zahlt im Moment der Buchung an wimdu per Kreditkarte online. Wir behalten es bis zum Reisezeitpunkt und zahlen es erst 24 Stunden nach Reiseantritt aus. So hat der Mieter eine Sicherheit. Der Mieter kann also genau bestätigen, was zugesagt wurde und kann noch einschreiten. Das Gesamtkonzept basiert auf Vertrauen, natürlich mit Sicherheitsnetzen.
Wohnung 100 Euro vermieten, für 112 Euro Vermietung, 97 Euro Auszahlung, wenn Buchung stattfindet, keine Gebühren, keine Listinggebühren etc. Sofern wir Buchung bringen: 12 Euro vom Mieter, 3 Euro vom Vermieter. Ausserdem Zinsgewinne durch das Cashpooling.

Schichl: Wir haben mit Stockholm angefangen. Die Zielgruppe haben wir auch bis 45 angedacht, doch mittlerweile haben wir viele 55+ Kunden. Der Reiseführer kostest 35 Euro, ist also relativ hoch, das Klientel sind Leute die Zeit und Geld haben und auch die Qualität schätzen. Es gibt Reiseführer wie Sand am Meer, wir geben aber Qualität vor Quantität. Von Locals haben sie jetzt viele Bewerbungen, die sich dort darstellen wollen. In Zukunft wollen sie die Locals auch finanziell beteiligen.

Theo Eberhard: Es fällt immer wieder das Wort Zielgruppe. Das ist veraltet. Das Zielgruppendenken müssen wir in der Dienstleistungswelt überdenken, denn es ist nicht mehr in der Lage Käufer zu beschreiben. Dieses Denken bringt uns auch im Tourismus nicht mehr weiter. „Ich kenne meinen Kunden, der geht zum Ballermann.“ – das gibt es nicht mehr. dies Denken müssen wir aus den Köpfen rausbringen, da uns die Realität völlig überholt hat. Time-Sharing, Radlfahren und Rolex-tragen ist heute fast selbstverständlich. Zum anderen: diese Modelle, die wir heute gehört haben, sind alle fern vom altruistischen Modell. Es sind alles coole Ideen und Geschäftsmodelle. Warum geht einer her und vermietet seine Wohnung? Und warum ein weiterer, der eine Privatwohnung haben möchte? Dies führt zu einem weiteren Punkt, den wir noch nicht beleuchtet haben. Der Kunde möchte näher am Produzenten sein, als bisher. Im Hilton bin ich vom Herrn Hilton meilenweit entfernt. In einer Whg bin ich sehr viel näher am Produzenten des Angebots. Das beschreibt einen Trend in unserer heutigen Zeit. Auch ddie Bio-Bewegung hätte es sonst nicht gegeben. Das wird sich noch verstärken, je mehr Müller-Brote dicht machen werden. Es ist nicht so ganz anonym, es ist persönlich, ich sehe die Katze im Fenster auf den Fotos… – beim normalen Bauern ist das noch nicht ganz so. Aber es geht dahin, eben keine anonyme Ware zu kaufen. In einer singulären, atomisierten Gesellschaft ist das ein Zusammenrücken. Die gesellschaftliche Vereinsamung bringt das Gefühl zum Teilen näher. Man macht den Schrebergarten gemeinsam. Auch im Wohnungsmarkt nimmt das genossenschaftliche Denken wieder stark zu und stösst in eine Lücke, da es kaum noch günstige Wohnungen gibt. Diese beiden Gefühle müssen zusammenkommen, damit diese Modelle als Geschäftsidee funktionieren. Das Gefühl, das wir in einer anderen Art der Nachfrage leben, muss bewusst werden. Eine andere Beziehung zu Waren und Dienstleistungen führt zu diesen Geschäftsmodellen.

Barnickel: Die Leute haben heute mehr als jemals Bedarf an Mobilität und das steigt weiter. Die Leute, die zu uns kommen, sind nicht beseelt von Idee des Teilens oder der Gemeinschaft. Sie wollen schnell und günstig von A nach B kommen. Mit dem Fortschreiten der Smartphones ist ein Service in die Welt gekommen, die dies erst möglich macht. Wir sind ein Team von 50 Leuten, wir verdoppeln uns gerade. Die Trends, über die wir gesprochen haben, beflügeln uns. Die Smartphones beflügeln uns. Die Benzinpreise beflügeln uns. Sie kommen sehr schnell und transparent und einfach von A nach B. Man macht schon soviel „on the run“ weil man einfach muss. Wenn ich heute sehe, wie Leute reisen buchen, dann ist das wesentlich kurzfristiger als noch vor ein paar Jahren. Und mit den Plattformen, die wir heute haben, wird das ganze transparent und sicher und zuverlässig unterstützt.

Wir verlangen eine kleine Buchungsfee von jedem Fahrer, der über uns eine Fahrt zustande bringt. Die Fahrer nehmen im Schnitt 2,7 Gäste mit. Wir empfehlen mit 2 Leuten den Tank zu bezahlen und mit dem 3. das Essen noch zu zahlen. Wir bauen grossen Firmen, wie dem ADAC, einen Zugang zum Internet, wir haben für ADAC das Internetportal gebaut. Wir haben E.On mit dynamischem Carpooling eine Plattform für deren Mitarbeiter gemacht. Wir haben ausserdem Banner auf der Seite. Und wir bekommen Provision für verkaufte Flugtickets, Bahntickets etc.

Sicherheit, wenn keiner kommt:
Prozess: Fahrt Muc-Bln. Buchung per Internet. Bezahlung per Internet. Hinterher Kontakt mit Fahrgast: war Fahrt ok: ja, dann Geld ausgezahlt, nein, Geld zurück. Fahrer bekommt Geld, auch wenn Gast nicht gekommen ist.
Jeden Tag 650.000 Fahrten auf der Seite angeboten. 33.000 Passagiere jeden Tag.
Wer schlechte Bewertung von Mitfahrern bekommt, dessen Chance sinkt, wieder eine Fahrt zustande zu bekommen. Diese Bewertung ist ein Hygienefaktor. Sie führt dazu, dass man ggf. als Fahrer nicht mehr genommen oder als Mitfahrer nicht mehr mitgenommen wird.
In 45 Länder aktiv.

Zimmermann, Mitess-Zentrale München:
noch nebenbei, nebenberuflich, suchen noch Kooperationspartner, und nicht gewinnorientiert.

Lilo Solcher:
Neue, ganz andere Art von Tourismus, Wandel des Tourismus

Theo Eberhard: Wir haben jeden Tag ganz andere Wertewelten, in denen wir leben. Den einen Tag fahre ich mit der MFZ, den nächsten mit dem Mietwagen mit der Freundin, weil ich keinen anderen dabei haben will. Ich kaufe am selben Tag beim Herrmannsdorfer mein Fleisch und beim KiK ein T-Shirt für 3 Euro. Auf diese Veränderungen ist unser Tourismus noch nicht eingestellt. Das klassische Hotelangebot unterscheidet sich in der grossen Masse nur marginal. Es ist alles ordentlich in Sterne eingeteilt, es ist eine klassifizierte abgegrenzte Welt, die nur rel. wenig Spielraum für individuelle kreative Angebote übrig lässt. Dass dies auf die Dauer dem erfahrenene Reisenden nicht mehr reicht, zeigt die Nachfrage nach einem individuell gestalteten Wohnangebot. Im Eintauchen in andere kulturelle Spielwiesen, ich sehe, wie die ihre Umwelt gestalten. Die Hotels, im Gegenteil sind doch alle gleich. Ich finde das eine grossartige Sache. Da ist es egal, ob ich als 24jähriger im Loft in London wohne oder als 64jähriger. Es ist ein Reflex auf ein zu standardmässig, austauschbares, industrialisiertes Angebot.

Fazit:
Ich habe mir nach diesem Vortrag über Collaborative Consumption heute vorgenommen, mal Carpooling als neue, alte Alternative für meine nächsten Fahrten ins Auge zu fassen.

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Ein weiter Artikel zu dem Abend ist bei Lilos Reisen erschienen.

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