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DAK: Deutsche kaufen weniger Fertiggerichte, kochen lieber selbst

by Götz A. Primke

DAK Umfrage Convenience (c) SchlaegerNützen die vielen Kochsendungen doch etwas? Oder merken die Verbraucher endlich, dass Fertigprodukte verhältnismäßig tuer sind? Convenience-Food ist nicht nur oft ungesund, sondern schmeckt oft schlechter als selbstgekocht. Dennoch: Das Sortiment an Fertiggerichten in den Supermärkten wird täglich bunter. Manche Lebensmittel-Discounter kreieren für ihre Kunden sogar ganze Wochenspeisepläne, die fast nur aus Fertigprodukten bestehen. Trotzdem griff in den vergangenen zwölf Monaten jeder dritte Bundesbürger seltener zu Fertiggerichten als zuvor. Das ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK. Besonders bei einem knappen Budget steigen die Bürger offensichtlich wieder auf Selbstgekochtes um: 43 Prozent der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen unter 1.000 Euro essen heute seltener Tiefkühlpizza und Rinderroulade aus der Folie als vor einem Jahr.

„Viele Fertiggerichte sind nicht nur teuer, sondern auch nicht gut“, sagt Silke Willms, Ernährungswissenschaftlerin bei der DAK. In Fertigkost stecke häufig deutlich zu viel Fett und zu wenig Gemüse. „Nach dem Erhitzen enthalten viele solcher Gerichte einen hohen Anteil an sogenannten Trans-Fettsäuren. Diese tragen vermutlich zur Entstehung von Arteriosklerose bei – damit steigt das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.“ Auch die großen Salzmengen darin können problematisch sein: Bei salzempfindlichen Menschen steigt der Blutdruck. Zudem enthalten Fertiggerichte oft Phosphate, die die Kalziumverwertung behindern und so die Entstehung von Osteoporose begünstigen können. „Allergiker können auf Zusatzstoffe wie Aromen, Geschmacksverstärker und Farbstoffe reagieren“, erläutert Willms. Außerdem werde der Gaumen mit dem Einheitsgeschmack nicht gerade verwöhnt.

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Nur sechs Prozent der Befragten gaben an, sich derzeit häufiger von Fertigkost zu ernähren. Bei den unter 30-Jährigen waren es 15 Prozent. „Vor allem für junge Menschen gehören Fertiggerichte längst zur Esskultur. Sie wollen Zeit sparen. Es spricht nichts dagegen, hin und wieder die schnellere Variante zu wählen. Aber niemand sollte dauerhaft an seiner Gesundheit sparen“, betont die Ernährungswissenschaftlerin. In Familien sei es auch wichtig, den Kindern Wissen über Nahrungsmittel zu vermitteln: wo sie wachsen, wie sie in der Natur aussehen, wie sie riechen und wirklich schmecken, wie sie sich anfühlen und wie sie zubereitet werden. Beispielsweise aus Gemüse eine „echte“ Suppe zu kochen, macht Kindern Spaß, und selbst gekocht schmeckt sie ihnen sowieso.

* Repräsentative DAK-Umfrage, Oktober 2009; 1.002 Befragte ab 18 Jahre

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