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Duftbräu Samerberg: Dufte Küche, dufte Lage, find’ ick dufte!

by Götz A. Primke

Duftbraeu Samerberg_023Einst stand hier Deutschlands höchstgelegene Brauerei. Doch das endete jäh, als 1908 ein Brand das Duftbräu zerstörte. Matthäus und Anna Wallner kauften das Grundstück hoch über dem Inntal Dreieck im Rosenheimer Land und bauten das erste Gasthaus. Die anmutige Duftbräu-Kapelle neben dem Wirtshaus wurde ebenfalls von ihnen erbaut. Gebaut wurde das „Heisl” aus dem in der Nähe gewonnenen „Duftstoa” (Tuffstein), dem das Anwesen bis heute seinen Namen verdankt. Vor kurzem hätte fast wieder ein Brand das Duftbräu zerstört. Ende 2007 verrußte ein Schwelbrand das Haus. Seit Sommer 2008 empfangen in vierter Generation Markus und Irmi Wallner in ihrem modernen Gasthaus im historischen Stil. Stumme Zeugen des letzten Unglücks sind eine „schwarze Madonna“ sowie einzelne schwarze Steine im alten Mauerwerk. Überall wird hier Geschichte lebendig: An vielen Stellen finden sich Sichtmauerwerk mit Backsteinen und den einstmals beliebten „Bachkugeln“ (großen runden Natursteinen), sowie alte tragende Deckenbalken.

Duftbraeu Samerberg_093Der erst 32 Jahre alte Markus Wallner verbindet Tradition und Moderne nicht nur in der Küche. Die Renner sind die Klassiker der bayerischen Küche wie der ofenfrische Schweinsbraten, samstags gibt’s Schweinshaxn vom Grill mit richtig rescher Kruste. Und vor allem die Forellen sind ein Genuß, die à la minute aus dem Becken in den Topf oder die Pfanne wandern. Ich war hier zu Ostern bereits zum zweiten Mal, ein erster Besuch führte mich im Sommer letzten Jahres hoch auf den Samerberg. Das Wirtshaus ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen, Wanderradler und Mountainbiker und im Winter auch für die Langläufer, die in der Umgebung viele Loipen finden. Die Aussicht auf das Chiemgau ist einfach grandios. Wer keine Lust hat auf den allsonntäglichen abendlichen Stau auf der A8 nach München rein, der sollte hier unbedingt einkehren und erst später, wenn der Stau vorbei ist, heimfahren.

Duftbraeu Samerberg_092Für die kleine Mahlzeit zwischendurch lockt das „Duftbräu Brot“, ein Tomatenbrot mit Spiegelei. Vegetarier finden Kasspatzn und Rahm-Champignons. Und natürlich gibt’s hier auch „a zünftige Brotzeit“. Die süffige „Duftbräu Schwarze“ wird exklusiv von Flötzinger in Rosenheim gebraut.

Als erstes Gasthaus im Rosenheimer Land wurde der Duftbräu mit der Urkunde „Innovativer Gastgeber“ ausgezeichnet. Der Duftbräu schaffte es unter den gewerblichen Vermietern, die Jury am besten mit neuen Ideen und deren Umsetzung zu überzeugen. Der Innovationspreis wurde vom Wirtschaftlichen Verband Rosenheim ins Leben gerufen, „um Innovatives, Neues und Einzigartiges zu fördern und zu belohnen“.

Duftbraeu Samerberg_014Die Kinder lieben den großen Spielplatz mit Streichelzoo, die kleine Kapelle steht auch für Hochzeiten bereit. Im Stadl finden Familienfeiern ebenso wie Meetings und Seminare ihren Platz. Das Haus ist dafür mit allen technischen Finessen ausgestattet. Ein unterirdischer Gang zwischen beiden Gebäuden sorgt dafür, dass die Speisen heiß und schnell aus der Küche zu den Gästen kommen, auch wenn es mal regnet oder schneit. In beiden Häusern sind insgesamt 30 Zimmer für bis zu 70 Gäste untergebracht. So finden Wanderer, Radler und Skifahrer auch mal spontan eine Nachtruhe. Als Berliner kann ick dazu nur sagen: „Ditt find ick dufte!“

Mehr gibt’s hier. Mehr Duftbräu-Fotos von mir stehen hier auf Flickr. Mein Artikel zum Duftbräu steht demnächst in der Essen & Trinken.

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