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Oktopus mit Sellerie: Vorspeise für Singles oder die es werden wollen…

by Götz A. Primke

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Die No Kiss-Garantie! Oder Knofi-Liebhaber-Vorspeise. Wer das Rezept zu dem Oktopus mit Sellerie entwickelt hat, der hat echt keine Schmerzen, keinen Partner oder einen, der ebenso gern Knoblauch liebt. Wir haben als Neujahrs-Mittagssnack etwas leichtes, feines und schnelles gesucht. Wir meinten, es in dem schnell und einfach zuzubereitenden Salat gefunden zu haben. Doch wir kamen zu dem Schluss, soviel sei hier schon verraten, dass dies eher ein Gericht für Singles ist. Oder für diejenigen, die den Rest des Tages nicht mehr geküsst werden wollen. Zu einer Party sollte man diesen Oktopussalat gegebenenfalls nicht reichen, mitbringen schon gar nicht, wenn man wieder eingeladen werden möchte. Wir haben das Rezept im GU Küchenratgeber „Antipasti und Tapas – kleine Klassiker im Trend“ gefunden.

Besonders merkwürdig im besten Sinne finde ich, dass die Autorin Cornelia Schinharl dieses Salat noch mit dem Teaser „macht was her“ versieht. Ja, er macht was her. Ja, der Salat schmeckt sehr köstlich. Und ja, ich habe es sehr gern gegessen. Doch selbst ich, der ich Knoblauch liebe – wie ihr hier in diesem Rezept zum thailändischen Papaya-Salat nachlesen könnt – würde beim nächsten Mal die Anzahl der Knoblauchzehen deutlich reduzieren. Die Autorin hat den Salat unter der Rubrik „Locker vorbereitet“ platziert und ja, das passt perfekt. Er muss eine gewisse Zeit im Kühlschrank marinieren und ist somit ein schöner Vertreter der Gerichte, die man vorbereiten kann, wenn man Freunde zum Essen einladen möchte und nichts mehr hasst als in der Küche zu stehen, während die Gäste da sind. Doch wenn es Freunde bleiben sollen, dann empfehle ich bei diesem Salat eine kleine Vorwarnung zu geben. Oder zu variieren. Kommen wir also zu dem leckeren Rezept:

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Oktopussalat mit Sellerie:
Zutaten:

  • 1 kleiner Oktopus bzw. Pulpo (etwa 400g)
  • 3 Stangen Staudensellerie
  • 1/2 Bund Petersilie
  • 4 Knoblauchzehen (sic!)
  • 1 unbehandelte Zitrone
  • schwarzer Pfeffer
  • 5 Eßlöffel Olivenöl

Zubereitung:

  • Den Oktopus waschen, in einen Topf geben und mit Wasser bedecken.
  • Salzen und zum Kochen bringen.
  • Oktopus bei mittlerer Hitze bei halb aufgelegtem Deckel in etwa 30 Minuten weich kochen. Wenn er sich mit einem Messer nicht ganz leicht einstechen lässt, etwas länger garen.
  • Im Sud abkühlen lassen.
  • Inzwischen den Sellerie waschen, putzen und in dünne Scheiben schneiden.
  • Die Petersilie fein hacken.
  • Knoblauch schälen und klein würfeln.
  • Zitrone heiß waschen und abtrocknen.
  • Mit einem Zestenreisser feine Streifen von der Schale abhobeln.
  • Die Zitrone auspressen und mit Salz, Pfeffer und Olivenöl cremig aufschlagen.
  • Den Oktopus aus dem Sud heben und in mundgerechte Stücke schneiden.
  • Mit der Marinade, Sellerie, Petersilie, Knoblauch und Zitronenschale mischen.
  • Mindestens 4 Stunden zugedeckt im Kühlschrank marinieren.

Fazit: Wie eingangs schon erwähnt: der Salat ist eigentlich köstlich. Er erinnert mich an das Mittelmeer, an Urlaub, Strand, leichte mediterrane Kost. Und da gehört er auch hin: in die Länder, in denen Knofi geliebt wird. Wer jedoch hier in unseren Breitengraden diesen Salat mit den genannten 4 (vier!) Knoblauchzehen zubereitet, der sollte sich gewiss sein, dass die Mitesser ebenfalls Knofi lieben. Oder er alles alleine essen darf – was ja auch ggf. gewünscht sein mag. Alternativ also schlage ich vor, hier nur eine Knoblauchzehe zu verwenden. Und die Freunde zu behalten bzw. noch geküsst zu werden. Nebenbei fand ich das Verhältnis von Selleriestangen zu Pulpo bei mir etwas unpassend, also ein größerer Pulpo hätte das verbessert.

Wir haben das Rezept dem GU Küchenratgeber „Antipasti und Tapas – kleine Klassiker im Trend“ von Cornelia Schinharl entnommen. Das kleine Büchlein in dem praktischen Format fast aller GU Ratgeber legt seinen Schwerpunkt, wie der Name es schon verrät, auf die kleinen Gänge, auf die Vorspeisen, die Appetithappen oder – wie die Bayern es so schön sagen: die Magentratzerl bzw. Magendratzerl. Italienische Antipasti, spanische Tapas, türkische Meze und arabische Kleinigkeiten werden dem geneigten Leser näher gebracht. In einem kurzen Theorieteil erfahren wir die Besonderheiten der kleinen Happen aus Italiens, Spaniens und türkischen Küchen. Wir lernen wie wir Meeresfrüchte vorbereiten und Ciabatta selbst backen. Ein extrem kurzes, knappes Kräuter- und Gewürze-ABC führt auch den letzten Ignoranten Single-Mann, Studenten oder Azubi in die Basiszutaten der mediterranen Küche ein. Anschliessend sind die Rezepte schön unterteilt in die Rubriken „Von der Hand in den Mund“, „Aufgegabelt“, „Auf und rund ums Brot“ sowie eben „Locker vorbereitet“. Eben dieser Rubrik entnahmen wir den italienischen Tintenfischsalat, der in keinem Ristorante im Vorspeisenbüffet fehlen darf.

Insgesamt also ein schneller, praktischer und wie gewohnt von GU Büchern einfach dargestellter Küchenratgeber. Ein Büchlein, das bei Liebhabern mediterraner Küche nicht fehlen sollte. Oder auch ein schönes Mitbringsel, ein Geschenk für Freunde. So steht dem großen Bueffet, das am Ende des Buches vorgeschlagen wird, nichts mehr im Weg!

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