Home ReiseDeutschlandBayern Laulenzi: Lustvoll geniessen im Hotel Bachmair Weissach in der Geniesserlandregion Tegernsee

Laulenzi: Lustvoll geniessen im Hotel Bachmair Weissach in der Geniesserlandregion Tegernsee

by Götz A. Primke

Geniesserlandregion_Tegernseer_Tal_Bachmair_Weissach_Juni_2013_001Wenn’s nicht wahr ist, so ist’s doch schön erfunden: So denken wir gerne, wenn wir so manche Geschichte hören, bei der wir nicht wissen, ob sie nun wahr ist oder nicht. So geht es mir auch, als ich bei einem Hugo erfahre, wie dieses Gourmet-Restaurant im Geniesserland Tegernsee zu seinem Namen kam. Das Laulenzi spielt die euro-asiatische Karte – und das liegt in der Fabel der Namensentstehung begründet. Korbinian Kohler, der Hausherr des Bachmair Weissach, erzählt mir, dass es einst einen Jungkoch dieses Hotels, der Laurentius geheissen haben soll, in die Ferne zog. Die Karriere brachte ihn dabei über Paris nach Asien. Als er nach vielen Jahren der Wanderschaft seine letzte Station Hongkong mit dem Schiff zurück nach Europa verliess, standen angeblich einige Chinesinnen am Kai und riefen ihm sehnsüchtig und traurig „Laulenzi, Laulenzi“ hinterher. So verbindet das Restaurant Laulenzi auf köstlichste Art die Einflüsse von bayerischer und asiatischer Küche.

Das Restaurant Laulenzi im Hotel Bachmair Weissach öffnete im August 2012 – und ist nun schon wieder Geschichte. Nichtsdestotrotz möchten wir Euch gern mitnehmen auf unsere kulinarisch gar köstliche Kreuzfahrt zwischen Bayern und Asien. Das Restaurant schaffte es in kürzester Zeit im Meyers Guide auf Platz 2 der besten Restaurants in der Geniesserlandregion Tegernsee. Und das sagt schon viel aus bei der extrem starken Konkurrenz in diesem traumhaft schönen Tal. Dieser Erfolg hängt sehr stark zusammen mit dem bisherigen Chefkoch des Laulenzi: Frank Mollenhauer. Er vereint auf grandiose Art und Weise die Einflüsse der regionalen Spezialitäten rund um den Tegernsee mit asiatischer Zubereitung. Doch Köche sind wie Zugvögel. Kürzlich verkündete er seinen Wechsel hin zu den Ostiner Stuben und dem Hotel Kistlerwirt, das er wohl später auch als Eigentümer übernehmen möchte. Sein Nachfolger, Frank Pollak, wird dem Restaurant unter neuem Namen seinen eigenen Stempel aufdrücken. Es ist nicht der erste Wandel: Das Laulenzi war früher ein Kuhstall. Dieser wurde umgebaut zum Laurentikeller und war neben dem Bräustüberl das renommierte Restaurant des Hotels. Hier feierte die feinen Bürgen von Rottach-Egern Hochzeiten und Geburtstage. Allerdings wurde dieser schöne Teil des Hotel 80er Jahren des letzten Jahrhunderts kaputt renoviert. Erst mit dem jetzigen Inhaber Korbinian Kohler, Sproß der Inhaberfamilie der Papierfabrik in Gmund, kam frischer Wind und Aufschwung in das Hotel. Wir nehmen uns die Zeit und erinnern uns nochmal an unser grandioses und genial genussvolles Menü im Laulenzi zurück. Eine Art Nachruf.

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Bereits das Amuse Gueule war eine blumig-fruchtige Einführung in die kommende Menüfolge.

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Das Entrée: Gelbflossenmakrele, dazu einen 2011 Weissburgunder „Jungbrunnen“, Wittmann, Rheinhessen. Dabei war das schöne feste Fischfleisch auf einem Spiess dargeboten – im Trio mit einem Oktopusschwanz. Dies ist ein Thema, das sich durch das ganze Menü zog, wie wir dann erlebten.

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Geniesserlandregion_Tegernseer_Tal_Bachmair_Weissach_Juni_2013_019Zarteste Gänseleber, die mit Thai Curry Suppe aufgegossen wurde. Dazu ein 2012 Kaseler Nies’chen Kabinett vom Reichsgraf von Kesselstadt, Mosel.

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Bei den Strozzapretti trafen wir das Tintenfischthema wieder. Diesmal deutlich mehr als nur ein kleiner Fangarm. Herrlich lecker, mediterran, erfrischend. Dazu ein 2011 St. Valentin Sauvignon Blanc vom Weingut Michael Eppan in Südtirol.

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Im Laulenzi galt schon bei unserem Besuch, was bei einigen Restaurants erst in diesem Jahr Mode wurde: „From Nose to Tail“ – das Tier wird komplett verarbeitet, von der Nase bis zum Schwanz. Entsprechend genossen wir ein herrlich zartes Schweinekinn, das ebenfalls von zwei Tintenfischtentakeln eingefangen war, begleitet von knackigen grünen Erbsen. Nicht nur farblich ein wunderbarer Kontrapunkt. Da zum Schwein bekanntlich Bier am besten passt, gab es ein Craft-Bier, das Braufaktum Progusta.

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Das Schwarzfederhuhn wurde begleitet von einem 2011 Zweigelt Reserve vom Weingut Salzl am Neusiedlersee.

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Nun folgt als Hauptgang das Milchlamm, das mit Kräutern und essbaren Blumen aus dem heimischen Garten angerichtet war. Der 2008 Tampranillo Reserva Baron de Ley aus dem Rioja passte optimal dazu.

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Das Dessert-Trio bildete den wundervoll gelungenen Abschluss zu schon sehr vorgerückter Stunde. Und der „Wiquem“, eine Auslesencuvee vom Weingut Wirsching, Franken, war der absolut krönende Abschluss.

Der aus Aachen stammende Frank Mollenhauer hat bereits in seiner Heimatstadt seinen ersten Stern erkocht. Seine euroasiatische Kombination im Bachmair Weissach erklärt er als Kombination der besten Einflüsse. Dabei nimmt er alle Ideen auf, die zwischen der Türkei und Bali sowie zwischen Island und Sizilien existieren. Sein Anspruch bleibt dabei ein absolut hohes Niveau. Auch das Geschirr hat Frank Mollenhauer für das 55 Plätze fassende Restaurant selbst entworfen. Die Weinkarte enthält 150 Positionen, unter denen sich so mancher köstliche Tropfen befindet.

Wir sind gespannt, wie das Hotel Bachmair Weissach sein Gourmet-Restaurant verändern wird. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Wir empfehlen dabei, auf der Terrasse Platz zu nehmen. Die durch das Grundstück fliessende Weissach hat einen unheimlich entspannenden Einfluss. Das leise Gurgeln des Baches verführt dazu, diesen schönen Platz eigentlich nicht mehr verlassen zu wollen. Wir bedauerten, dass wir kein Zimmer im Bachmair Weissach gebucht hatten sondern wieder nach München zurückfahren mussten. Dies sollten wir beim nächsten Besuch unbedingt vermeiden.

Mehr Infos gibts hier:
Hotel Bachmair Weissach
Und direkt buchen könnt Ihr das Hotel über diesen Link.

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